Die Donau

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Der Vatikan hofft auf einen Erfolg der Vermittlungen des belgischen Königs.

Der belgische König ist vor einigen Tagen in England eingetroffen, wo er laut den offiziellen Berichten nur in privaten Angelegenheiten zu tun hat. Dennoch behauptet man, daß seine Reise in engem Zusammenhang mit der abesiinischen Frage steht, und seine Reise eine Vermittlung des Friedens bezweckt. In Vatikankreisen hofft man, daß Eden dem neuen Friedensvorschlag keine Hindernisse macht. Der neue Friedensplan ist bescheidener als jener vom 10. Dezember, zum Schutze der italienischen Interessen aber wird kein Gebietsauslausch beantragt.

Laval beginnt auch mit einem neuen Friedensantrag, damit er den Beginn der Ölsanktionen verschiebe. Sein Plan soll vor dem Zusammentritt der Ratssitzung des Völkerbundes begonnen werden, aber nach vorherigen Verhandlungen mit Mussolini und der englischen Regierung.

Die italienische Regierung tritt am 30. Jänner zu einer Sitzung zusammen, in Rom wird aber erklärt, daß an einen italienischen Angriff im Mittelmeer nicht gedacht werden kann, denn Italien will nur seine ostafrikanische Unternechmung *um Erfolge bringen. Eben deshalb hält man die Verhandlungen betreffend der militärischen Zusammenarbeit von Frankreich und England für unbegründet.

Rege Vorbereitungen Italiens für die Entscheidung.

Die italienische Heeresleitung sendet, ohne Rücksicht auf tue Verhandlungen über den Frieden, weitere Truppen nach Ostafrika um noch vor dem Eintreten der Regenperiode eine Entscheidung zu erreichen.

Der New-Yorker Berichterstatter des Neues Wiener Journal teilt mit, daß sich Amerika an den Einschränkungen der Öllieferungen nicht beteiligen wird, demnach braucht Italien, ein gänzliches Absperren der Oellieferungen nicht zu besürchteu.

Alis oller Welt

Der Königsmord-Prozeß

Nach Berichten aus Frankreich hat der Gerichtshof von Aix die Verhandlung gegen die Mörder des weil. König Alexander I. des Vereinigers, für den 5. Feber l. I. anberaumt.

Empfang beim Heiligen Vater

Die Patrizier und Adeligen von Rom wurden am Samstag von Papst Pius XI. empfangen, wo sie dem Hl. Vater ihre Neujahrswünsche entboten. In einer kurzen Rede dankte der Hl. Vater für die Begrüßung and verwies darauf,

- DIE DONAU -

daß die Menschheit an Gott denken solle, denn in den Zeiten der fürchterlichsten Versuchungen vermag nur Er Trost und Kraft aeben.

Neue Vorfälle in Aegypten

Nach einige Zeit hindurch andauernder relativar Ruhe, ereignete sich ein neuer Vorfall, da ein englischer Offizier einen Eingeborenen erschoß. Aus englischen Quellen wird hiezu mitgeteilt, daß der Offizier den Eingeborenen, der sich an seinem Auto verdäch-

Der ungarländische Deutschenführer Dr. Kußbach hat abgedankt

Der geschäftsführende Präses des ungarläudischen deutschen Volksbildungsvereines Dr. Franz Kußbach, hat dem Präsidenten Dr. Gustav Gratz seine Abdankung von dieser Stelle überreicht. Er begründet seine Abdankung damit, daß er seine Mission durch Erbringung des neuen VolksschulgesetzeZ erfüllt hat.

In den deutschen Kreisen wird sein freiwilliger Rücktritt mit Befriedigung empfangen, weil dadurch die Versöhnung der zwei gegenüber stehenden Gruppen und eine gemeinsame Arbeit ermöglicht wird. Bis zur Generalversammlung wird der Präsident des Vereines, Dr. Gustav Gratz, Miuister a. D. auch die Agenden des geschäftssührenden Präsidenten besorgen. Deutsch-japanischer Vertrag gegen Rußland

Nach dem Berichte eines französischen Blattes sollen zwischen Deutschland und Japan Verhandlungen über den

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tig benahm, verfolgte, von der Masse Angegriffen wurde, worauf er seinen Revolver zog und die Menge sich zerstreute. Beim Einsteigen in sein Auto ist der Revolver zufällig losgegangen und hat den Eingeborenen verwundet.

Die Wafd-Partei hat beschlossen, ihre Jugend nach dem faschistischen Zellensystem zu organisieren, weil wie der Antragssteller sagt — Ägypten eine gut organisierte Armee benötigt, um den nationalen Kampf weiterführen zu können.

Abschluß eines Geheimvertrages im Gange sein, dessen Ziel gegenseitige Hilfeleistung ist. Den Abschluß des Vertrages soll angeblich Hitler angeregt haben, in Berlin führte die Verhandlungen der japanische Militärattaches. Der Vertrag ist gegen die dritte Internationale gerichtet.

Lenkbare Bomben in Japan.

Amerikanische Blätter berichten über ein neuartiges Massenmord-Werkzeug. Laut seinen Informationen aus Tokio, sollen japanische Gelehrte lenkbare Bomben konstruirt haben, die über den Stillen Ozean nach Amerika fliegen können. In der lenkbaren Bombe sitzt ein Pilot, der natürlich beim explodieren derselben stirbt. Dieser Pilot leitet die Bombe und trotzdem es sicher ist, daß jeder Pilot den sicheren Tod findet, haben sich schon mehrere Tausend solcher gemeldet, die bereit sind für Japan zu sterben.

Der deutsche Gesandte in Paris gestorben.

Der deutsche Gesandte Köster in Paris ist nach kurzem Leiden gestorben. Er wurde im Gebäude der Gesandtschaft aus-

Hochwasseralarm in Paris. Die Hochwasserwelle, die bereits in vielen Gegenden Frankreichs grosse Verheerungen angerichtet hat, hat nunmehr auch die französische Hauptstadt erreicht, und Paris befindet sich in Alarmzustand. Die Hafenanlagen an der Seine sind bereits weithin überschwemmt und musstea zum Teil geräumt werden. Wie auf unserem Bild zu sehen ist, lassen sich aber die Angler auch durch das Hochwasser in ihrer Beschäftigung nicht stören.