Die Donau
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II. Jahrgang.
Apatin, Samstag 18 . Jänner 193 ©.
Nr. 3.
Zer rmmsche Aiig in Beogriih
S. M. König Karol von Rumänien traf Sonntag vormittag 9 Uhr mit S. K. H. Thronfolger Michael und Gefolge in Beograd ein, wo der rumänische König an einer von I. M. Königin Maria ihm zu Ehren in Petrovtschitsch veranstalteten Jagdpartie teilnahm. An der Jagd beteiligten sich außer den hohen Gästen aus Rumänien I. M. Königin Maria, S. K. H. Regent Prinz Paul, Graf Kering, Ministerpräsident Dr. Milan Stojadinavitfch und Exzellenz Moroni. Um 23 Uhr 30 Min. reiste König Karol mit Gefolge nach Rumänien zurück.
Am Empfang des rumänischen Monarchen nahmen teil: S. M. der König, I. M. die Königinmutter, S. K. H. der Regent, Ministerpräsident Dr. Milan Stojadinovitsch, Hofdame Frau Schwrijuga, der Hofminister und der Hofmarschall, an der Verabschiedung aber I. M. die Königinmutter, S. K H. der Regent, die Mitregenten Dr. Stankovitsch und Dr. Perovitsch, der Ministerpräsident, der Innenminister, der Kriegsminister, der Verkehrsminifter, die Hofdame Frau Schwrljuga, der Hofminister und der Hofmarschall.
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Aus Regotin wird gemeldet: Minister Gjura Jankovitsch sprach auf einer Versammlung in Regotin, in der er die Bevölkerung zu einmütiger Arbeit aufforderte. Er betonte die Notwendigkeit der Schaffung einer großen Partei, wie sie in der JugoslawischRadikalen Gemeinschaft entsteht.
Nach seiner Rede empfing der Minister die Pressevertreter mit denen er ein längeres Gespräch führte. Er erwähnte auch die Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Mitgliedern des radikalen Hauptausschusses und des Volksausschuffes der JRG. In der Radikalen Partei gab es, seitdem sie besteht, häufig Meinungsverschiedenheiten unter den einzelnen Parteiführern, es siegten aber stets diejenigen, die folgerichtig auf dem Boden des Programmes verharrten. Auch jetzt haben sich gewisse persönliche Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vollzugsausschuß der
JRG und einigen Personen ergeben, die aber nicht von grundsätzlicher Bedeutung sind, da der Vollzugsausschuß strenge im Sinne der Satzungen und des Programmes der JRG arbeitet, die dem Volke kundgemacht wurden. Ich hoffe sagte der Minister, daß die Radikalen der Krajina bei ihrem Eintritt in die JRG nur die Stärke der Partei vor Augen haben und sich nicht auf persönliche Fragen einlassen werden. Niemand kann sich die Frage
vorlegen, ob er die Politik der Regierung oder die Politik des Hauptausschusses der früheren Radikalen gutheißt, denn weder die Regierung noch der Hauptausschuß haben ihre eigene Politik im Ausbau der Partei. Bis zum Kongreß der JRG hat der Vollzugsansschuß die oberste Gewalt in der Partei und Anhänger der JRG sind verpflichtet, sich seinen Beschlüssen zu unterwerfen.
Der Krieg
Verzweifelte Kämpfe all der Südfront.
An der Südfront sind verzweifelte Kämpfe im Gange. — Die ständigen italienischen LuWngriffe haben die Armee des Prinzen Desto ins Wanken gebracht. Die Abessinier versuchen den Vormarsch der Italiener durch Streifzüge zu verhindern. In der Hauptstadt von Abessinien ist man der Meinung, daß General Graziani in der Richtung von Addis-Abeba einen starken Angriff unternimmt, um dadurch den abeffintschen Druck in Tigre zu schwächen.
Neutrale Berichterstatter haben die Meinung, daß General Graziani in nordwestlicher Richtung, vom Gebiete Dolo ausgehend angreifen wird, das Endziel ist Addis-Abeba. In AddisAbeba ist man der Meinung, daß General Graziani es weis, daß ein Vorstoß in der Richtung auf Harrar unnütz wäre, weshalb er mit aller Kraft darauf hinzielt, daß er die Gebiete Bali und Sidamo erobre, weil diese durch schwache Kräfte geschützt sind. Zwischen Dolo und Djini tft das Terrain offen, aber von Dstnr nach AddisAbeba bilden die Berge na.urlichen Schutz, durch welchen ein Vormarsch
sehr schwer ist.
Meuterei im abessinischen Heere
°!m Süden hat der Angriff des General« Graziani begannen, im Narben versuchen die Abefflnier nach immer die italienischen Linien durchzubrechen, es wurden aber nach »ntigen Kämpfen alle Anariffe so in Tembien wie südlich van *21 abgewi.se «. fto »«*« haben insbesondere die ltaüenlsche lerchte
Artillerie und die Flieger den Abessiniern viel Verluste zugefügt.
Nach einem Berichte aus Makalle haben die im Norden lagernden Truppen des Prinzen Mulugeta wegen der schlechten Verpflegung gemeutert und konnte der Aufstand nur mit den schärfsten Mitteln unterdrückt werden. Achtzig Meuterer wurden erhängt. Aus Diredaua wird berichtet, daß auch im Süden unter den Abessiniern große Kopflosigkeit herrscht, der Negus hat angeblich 6 Generäle erhängen lassen, weil sie — wie er sagt — keine Ahnung von der Organisierung militärischer Kräfte haben.
Im Gebiete Dodscham haben sich die meuternden abessinischen Truppen auf Befehl des Obersten Hailu mit den Truppen des Prinzen Jmru geschlagen. Den auch mit Maschinengewthren versehenen Aufständischen ist es gelungen die Armee des Prinzen zu umzingeln. Auf die Nachricht des Gefechtes hin, wurden Truppen aus Addis-Abeba nach Debra Markos entsendet.
Der Negus in Lebensgefahr
Ein Photoriporter aus England ist von der Front znrückgekehrt und erzählt, daß der Negus fast zum Opfer seiner eigenen Artillerie gefallen ist. Bei einer Inspektionsreise am Flugzeug, ist er in Begleitung von 9 Flugzeugen über bte besonders wichtige Harvash-Brücke geflogen die von 12 Maschinengewehren und zwei Abwehrgeschützen bewacht wird, der Kommandant dieser Abteilung ist ein schweizerischer Offizier. Die Mannschaften haben diese Flugzeuge für italiemsche Bvmbenwerfer betrachtet, eröffueten auf dieselben ein Feuer, doch zum Glück hat nicht eine Kugel die Flugzeuge getroffen.