Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
notes“, für die bei 98/ Milliarden Mark Umlauf nur etwa 1/, Milliarde Mark Goldde>ung Ende E War,
iſt jedenfalls zweifelhafter als das unſerer Daxrlehnskaſſen-
heine.
Wenn obendrein die feindliche Preſſe niht müde wird zu behaupten, Daß die Reichsbank 2 en deutſchen Staatsanleihen früherer Jahre bei den 99 Darlehnska ſen verpfänden laſſe, um darauf Scheine zu entnehmen uUnD dieſe wieder in neu ausgegebene Kriegsanleihe umzuwand eln, alſo die ſhönſte Shahtelſchiebung treibe, ſo iſt der Zwe>
dieſer Übung, die Diskreditierung unſerer Anleiheerfolge,
zu deutlich, um ihr fritiſhe Beachtung zu ſihern. Jn jedem Rechenſchaftsberiht über neue Kriegsanlethen wird genau
Nach einer Originalzeihnung von Heribert Bahndorf.
Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. SS 99
E belegt, wieviel Darlehn überhaupt zur Bevorſchuſſung von Kriegs= anleihekäufen aufgenommen wor= den ſnd. Es waren im Höhepunt der Zeihnungen für die fünfte Anleihe (Dktober 1916) 1086 Millionen Mark insgeſamt für alle fünf Anleihen; und am 30. April 1917, nah dex ſechſten Rieſenanleihe, liefen für alle ſe<s Anleihen zuſammen bei den Dar=lehnsfaſſen nur no< 816 Millionen Mark Darlehn, das heißt nur 1,4 v. SH. aller Einzahlungen auf die ſe<s Anleihen. (Schluß folgt.
Seegefecht an der furländiſchen Küſte.
(Hierzu das nebenſtehende Bild )
Am 7. Mai 1916 gegen Mor=gen erſchienen ruſſiſ<he Torpedoboote und mehrere fleine Kreuzer an der Éurländiſhen Küſte und beſchoſſen das Geſtade zwiſchen Rojen und Markgrafen. Sie ver\<hwendeten ihre Munition wirfungslos gegen die ihnen uner=reihbaren deutſchen Artillerieſtellungen, die den Gegner gebührend empfingen und ihn in ‘gehöriger Entfernung vom Lande hielten. Einige Minenleger ſu<hten die deutſherſeits gelegten Minen in der Rigaer Bucht zu entfernen, und Torpedobootzerſtörer ſpähten na< Handels- und Transport=ſchiffen. aus, die aber, re<tzeitig gewarnt, ſich nirgends ehen ließen. Dagegen zeigten ſi in der Ferne bald weißgraue Streifen, über denen dunfle Rauchwolken pfeil=geſ<hwind dahinzogen. Es waren deutſche Torpedoboote, die von Libau famen. Sie umkreiſten die ruſſiſhen Fahrzeuge und griffen ſie von der Flanke und im Rüden an. Während die erſten Torpedo abgefeuert wurden Und ziſchend dur<h die Hoh. auf=ſprißende Flut ſauſten, vernahm man das Surren der Propeller der deutſhen Marineflugzeuge, die den Feind au< no< aus der Luft angriffen, ſo daß ex ſi<h na< drei Seiten verteidigen mußte.
Der \hwerfällige Ruſſe iſt eine zähe Landratte, aber zur See bewährt er ſi<h weniger gut und zeigt vor allem wenig Luſt und Verſtändnis für die Marine. Die O Fahrzeuge betätigten ſih alſo herzlih ungeſ<hi> und plump, dur ihre ungelenken, langſamen Bewegungen dem flinkeren Angreifer ein willkommenes Ziel bietend. Nicht als ob die Ruſſen ſih niht genügend zur Wehr ſeßten; ſie ſchoſſen überaus heſtig, allein ihre Geſchoſſe trafen meiſt nux ins Waſſer oder fügten doch den. deutſhen Torpedobooten feinen nennenswerten Schaden zu. Unverrichteter Dinge zogen ſih die Ruſſen allmählih Zurü>, kamen aber bei Anbruch der Dunkelheit wieder, offenbar in der Annahme, die deutſhen Torpedobocte würden ſi< ſo raſh niht wieder ſehen laſſen. Sie hatten ſih aber getäuſcht, denn die deutſhen Schiffe hielten ſi
- unter dem Schuße der Dunkelheit kampfbereit, und als
die ruſſiſhen Fahrzeuge, die zunächſt wohl eine Erkundungsſahrt planten, wieder auftauchten, ließen ſie plößlih ihre Scheinwerfer ſpielen, die ihnen den Feind in Tages-