Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

Der Atman in Herz und Weltall. 113

3,1. Diese wahrhaften Wünsche sind [bei dem Nichtwissenden] mit Unwahrheit zugedeckt. Sie sind in Wahrheit da, aber die Unwahrheit ist über sie gedeckt; und wenn einer der Seinigen von hier abscheidet, so siehet ihn der Mensch nicht mehr.

2. Aber [in Wahrheit ist es so, dals er] alle die Seinigen, welche hier leben, und diejenigen, welche dahingeschieden sind, und was er sonst ersehnt und nicht erlangt, — alles das findet er, wenn er hierher [ins eigne Herz] geht; denn hier sind diese seine wahren Wünsche, welche die Unwahrheit zudeckt. Aber gleichwie einen verborgenen Goldschatz, wer die Stelle nicht weils, nicht findet, ob er wohl immer wieder darüber hingehet, ebenso finden alle diese Kreaturen diese Brahmanwelt nicht, obwohl sie tagtäglich [im tiefen Schlafe] in sie eingehen; ai die Unwahrheit werden sie abgedrängt.

4. Was nun diese Vollberuhigung [die Seele im Tiefschlafe] ist, so erhebt sie sich aus diesem Leibe, gehet ein in das höchste Licht und tritt dadurch hervor in eigner Gestalt, — das ist der Atman“, so sprach der Meister, „das ist das Unsterbliche, das Furchtlose, das ist das Brahman!“

4,1. Der Atman, der ist die Brücke (der Damm), welche diese Welten auseinanderhält, dals sie nicht verflielsen. Diese Brücke über-

schreiten nicht Tag und Nacht, nicht das Alter,

DEuss£es, Geheimlehre, 8