Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's

Ursprung der Welt aus dem Ätman. 23

lich er war so grols wie ein Weib und ein Mann, wenn sie sich umschlungen halten. Dieses, sein Selbst zerfällte er (apätayat) in zwei Teile; daraus entstanden Gatte (pati) und Gattin (patni). Darum ist dieser Leib an dem Selbste gleichsam eine Halbscheid; so nämlich hat es Yäjnavalkya erklärt. Darum wird dieser leere Raum hier durch das Weib ausgefüllt. — Mit ihr begattete er sich; daraus entstanden die Menschen.

4. Sie aber erwog: „Wie mag er sich mit mir begatten, nachdem er mich aus sich selbst erzeugt hat? Wohlan! ich will mich verbergen!“ — Da ward sie zu einer Kuh; er aber ward zu einem Stier und begattete sich mit derselben. Daraus entstand das Rindvieh. — Da ward sie zu einer Stute; er aber ward zu einem Hengste; sie ward zu einer Eselin, er zu einem Esel und begattete sich mit derselben. Daraus entstanden die Einhufer. Sie ward zu einer Ziege, er zu einem Bocke; sie zu einem Schafe, er zu einem Widder und begattete sich mit derselben; daraus entstanden die Ziegen und Schafe. — Also geschah es, dals er alles, was sich paart, bis hinab zu den Ameisen, dieses alles erschuf.

5. Da erkannte er: „Wahrlich, ich selbst bin die Schöpfung; denn ich habe diese ganze Welt erschaffen.“ — So entstand der Name Schöpfung. — Der, fürwahr, ist in dieser seiner Schöpfung [Schöpfer], wer solches weils.