Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

16

Gebirge, dem Frankenwald und ver Nhön und bis dahin, wo“ am Teutoburgerwald der Gebirgszug in die Ebene ſi< verliert; ſo ſtrömen alle Wäſſer von hier nordwärts dem Been | des baltiſchen Meeres und der Oſtſee, und ihrer Verbindung mit“ ver Nordſee zu; und dies Been, im Norden von Scandinavien, im Oſten“ vom Ural“ und dém ruſſiſchen Landrü>en umſchloſſen, _iſt_in dieſem lehtéren Theile no<* den ſcythiſhen und ſlaviſchen Völkern eingeräumt; im Süden, Weſten und Norden aber die natürliche Heimath der germaniſhen Völkerſchaſten. Wieder ſchen wir den Strahlungspunct im ſüdweſtlichen Widerhalter, dur< den Amanus in den Taurus der kleinaſiatiſ<hèen Halbinſel in weſtlicher Richtung ausgehen; dann dur< Phrygien na< Norden“ umbeugen, und an den“ Quellen des Sangarius wieder na< Oſten zurüfkehren; und zulezt in den Bergeszügen des Halys und Thermovan, im Strahlenpunkte des nordweſtlichen Widerhalters, ſich ſammeln, das innere Hochland zwiſchen ſi< beſchließend. Der nördliche Gebirgszug wird über die byzantiniſche Meerenge ſehen, ſich na< auſwärts zum Hämus wenden; dann an Sau ‘und Drau hinauf in die Alpen übergehen, und in ihnen das ſüdliche Flußgebiet der Donau begränzen; dann zum Quellgebiete des Rheines laufen, und nun vem weſtlichen Flußgebiete des Stromes, bis nahe zu ſeinem Ablauf ander Nordſee, folgen. "Zwiſchen dieſem Zuge und dem dex nördlichen Vorberge, die nördlihe Waſſerſcheide der Donau hinauf, und den Rhein hinab, liegt Mitteleuropa, dem Turan auf der aſtatiſhen Seite entſprechend, Die Alpen aber, nachdem ſie jenen Zug den Rhein entlang geſendet, wenden ſi“ in der Richtung nah Süden um; gehen ſofort dur die ſüdfranzöſiſchen Hochlande, nehmen dann in den Hochländern Spaniens nochmal mächtig ſi<h zuſammen, um den Uebergang in den hohen Atlas in Africa einzuleiten; dieſer ‘aber geht in den kleinen Atlas ſich verlängernd, durch die afrifaniſchen Küſtenplateaus hindurch, zur Halbinſel Sinaï über, dann am Jordan hinauf und am “Orontes herniederſteigend, und verläuft ſi< zuleßt wieder in den ſüdweſtlichen Fuß Armeniens. Alle dieſe Bergeszüge werden das Been des mittelländiſchen Meeres umgränzen, das einſ in ſeiner oſtlichen Hälfte die Mitte des griechiſchen Weltreichs befaßt; während es ſpäter ganz in den Umkreis des Römiſchen eingetreten. Jndem