Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München
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Einfluß bei der Beſibergreifung derſelben dur< die Stämme geltend gemacht haben. Wir gehen, um die Art ihres Hervortretens deutlicher zu machen, von ver erſten Occupation des Vaterhauſes dur< die drei Grundſtämme des Geſ{le<tes: Sem, Cham unv Japhet, aus. Dies erſte Vaterhaus, es begreift uns Armenien und das Flußgebiet der beiden Flüſſe, deren Strömung mittagwärts geht: denn der erſte Auszug der Geſammtheit iſ allerdings aus Armenien geſchehen; aber das Geſchle<ht, zwiſchen Freiheit und Naturgebundenheit in der Mitte, ſollte niht bloß von Naturverhältniſſen, ſondern eben ſo au< von andern ausgehen, die es ſelb hervorgerufen. Sie zogen daher von Oſten, d. i. zeitli<h Urbeginns, räumlich vom Aufgang her, in die Ebene von Schincar, Dort nun wollten ſie ſiedeln, und einen Univerſalſtaat gründen, na<dem jeder den ſeiner Natur entſprechenden Antheil ſi< ausgewählt. Babel follte die Metropole dieſes Reiches ſeyn, der Thurm in Mitte der Tetrapolis ihr Capitol; das gemeinſame Zeichen, um das geſchaart Alle gegen die Zerſtreuung geſichert ſeyen. Der Menſchen Entwürſe aber waren niht die Abfihten der Vorſchung; die ganze Erde ſollte der Geſammtſtaat feyn, ih ihrer Runde alle fonderheitlichen Richtungen duldend und befaſſend, nicht aber im Eigenwillen und der Unvernunft fie aufhebend und vernichtend. Darum fam Zwietracht unter die, welche unter falſcher Einheit ſi< geſammelt; die Spra<en verwirrten ſi<, und die Völker wurden nun erſt in alle Welt zerſtreut. Vorher aber hatten ſie das ganze Vaterhaus von Armenien bis ſüdlih<h zum Meer erfüllt; und von dieſer ihrer Siedlung im erſten Weltftaat wollen wir zunächſt hier reden. In drei Maſſen war das erſte Urvolk geſondert, die gleichſam ſeine drei Stände gebildet; und die drei ſind durch die drei Söhne Des Stammvaters uns bezeichnet. Unter ihnen iſ Sem, dem Seth des vorigen Menſchengeſchle<ts entſprechend, der na< dem Bilde und Gleichniß des Vaters, das iſt ſeiner, wenn {hon geſtörten Einheit gezeugt wax, und mit dem beſten Segen Noés geſegnet worden in Jehova. Dieſer Segen hat den Geſegneten verbunden mit dem, an den er ſi< gerichtet; Jehova iſ ſein Gott, und ex iſ der Prieſter dieſes Gottes; die höhere Einheit ün Menſchen iſ in ihm am vollfommenſten ausgedrü>t, und ſo iſ er würdig, daß die höchſte Einheit bei ihm einfehre, Im jüngſten Sohne Chams aber hat der Fluch 7