Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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die Ciſterne und die- obligate Alarmſtange, welche mittelſt einer Pulverleitung vom FJuſpectionszimmer aus entzündet werden kann. Außerhalb des Forts ſind ebenfalls hinter einer proviſoriſchen Schanze Geſchüßbettungen angelegt, vor dieſer Schanze liegt . der ſogenannte Jägergraben, welcher die erſte Vertheidigungslinie bildet. Ein ſolches Fort iſt in der Regel mit 20 Mann Jufanterie oder Jägern und 6 bis 7 Mann - Geſchüßbedienung nebſt einem Unterofficier beſet. Das Trinkwaſſer der Ciſterne, welche aus einem in einer Grube-mit verticalen Wänden verſenkten eiſernen Kaſten beſteht wird von eigens in das Vertrauen des Feſtungscommandos in Cattaro gezogenen Waſſerträgern beigeſtellt, welche vomi nächſten Bach das Waſſer in Schläuchen oder Fäſſern mittelſt ihrer Tragthiere herbeiholen und in die Ciſterne entleeren. Der Commandant eines ſolchen Forts hat darauf zu ſehen, daß die Ciſterne immer gereinigt und mit Sand und Holzkohle zur Filtrirung des Waſſers regelmäßig verſehen wéêrde. Troßdem iſt das Waſſer nahezu ungenießbar und kann oft ohne Beimiſhung von etwas Wein, Eſſig oder Branntwein gar nicht getrunken werden.

Die hervorragendſten Forts ſind wie folgt benannt. Unmittelbar bei Cattaro Fort Gorazda mit Trinità; in der Sutwora das aufgelaſſene Fort St. Maria, weiters Peraſto, gegenüber von Caſtelnuovo ; Perzagno, Vermac, Kopac, Stanjewicz, Dragalj und das Blockhaus Uglizza mit der Ausſiht auf die Ebene und den herrlich gelegenen See von Skutari. Jm Hintergrunde erhebt ſi<, nur bei flarem Wetter ſichtbar, dieStadt Skutari mit ihren ſhlanken Minarets, ein Anbli>, der im grellſten Contraſte mit der wilden Umgebung des Blocthauſes von Uglizza ſteht. Von den Küſtenbatterien ſind die bemerkenswertheſten: Scoglio Rondone bei der Einfahrt in die Bocche di Cattaro; die beiden Traſte in der Baja di Trajte im adriatiſhen Meer; St. Stefano und Caſtel-Laſtua als äußerſter Grenzpunkt von Süddalmatien. Die See, welche die ſüddalmatiniſchen Küſten umſpielt "iſt wohl gegen einen marinen Gegner vollkommen geſichert und kein fremdes Schiff würde es wagen dürfen,“ ſich der Bocche zu nähern. Wäre es um die Landvertheidigung nur halb fo gut wie um die marinen Defenſivvorkehrungen beſtellt, ſo würde man mit Recht die Bocche von Cattaro, vielleicht ſogar ganz Südz dalmatien als unüberwindli<h betrahten können, und ſelbſt ein innerer Feind würde leichter und ſicherer zu bekämpfen ſein, als es gegenwärtig der Fall ift.