Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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für den Monak Februar auch die temporäre Verlegung von zwei Linien-Jnfanterie-Regimentern nah Dalmatien, an die herzegowiniſhe Grenze, zur Verwendung je nah Bedarf in Ausfſicht genommen. '

„Ungeachtet deſſen iſt die Geſammtſtärke der Fußtruppen do< nur gering, iñſolange eine Standeserhöhung niht erfolgt, durch welche ſie erſt die erforderliche Schlagkraft für eine ernſtere militäriſche Action erhalten. Jn Anbetracht der rauhen Fahreszeit, insbeſondere auh in Erwägung der äußerſt ſ{wierigen UnterkunſtsVerhältniſſe wurde zur Schonung der Truppen die Mitte und das Ende des Monats Februar als Termin für die Abſendung der BVerſtärkungstruppen angenommen.

„Nach der Entwilung der Dinge in der Crivoscie, und nachdem auh in den Bezirken Fotſha, Gaczko, Bilek, Neveſinje und Trebinje ſi<h Symptome einer Vorbereitung zum Widerſtande zeigten, ſpäter auh einzelne Angriffe auf Gensdarmerie und kleinere Truppenabtheilungen vorkamen, wodurch die Occupationstruppen im Dienſte übermäßig in Anſpru<h genommen wurden, ſah ſih die Regierung genöthigt, die- oben beſprochenen Truppen bereits im Fanuar 1882 zur Verſtärkung der Occupationstruppen abzuſenden, gleichzeitig aber den Friedensſtand ‘der zwei nah Dalmatien und der in das <Occupationsgebiet beſtimmten Regimenter dur<h Augmentirung aus dem Präſenzſtande der betreffenden Reſerve-Commanden zu erhöhen. Seither ergab ſih weiters die Nothwendigkeit, anormale Gebirgsbatterien nah Dalmatien zu disponiren und dortige LandwehrSchütenbataillone zu activiren.“

Y Anmlerkung-des Verfaſſers.

Die Activirung eingeborener Schütencompagnien hält Verfaſſer für unzwe>mäßig, da bekanntlich eine Krähe der andern die Augen niht ausha>t und dem Dalmatiner, reſpective Südſlaven, ebenſo wenig zu trauen iſt, als einſt den Danaern: Man möge des Sprichwortes eingedenk bleiben, welches ſagt, daß es niht gerathen ſei, den Bo zum Gärtner zu beſtellen. Die Situation iſt eine ſo ernſte, daß es ſi hier niht mehr um die Bekämpfung von Brigantenhorden handelt, ſondern daß man einer panſlaviſtiſhen Bewegung gegenüberſteht, welche die Befürchtung wach ruft, daß ſie mit der Zeit eine allgemeine werde. — —