Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., стр. 296
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bei Lenczna, erneut geſ<lagen. Am gleihen Tage ward au<
bereits das Oſtufer des Bugs |
gewonnen, deutſ<he Reiterei beſetzte dort Wladimir-Wolinsk, öſterreihiſ< -ungariſhe rüdte in Uſtilug ein. Am 5. Auguſt warfen die öſterreihiſ<h-ungariſhen Truppen die Ruſſen bei und nordöſtli<h von NowoAlexandrija aus ihren Stellungen, die deutſchen verdrängten ſie von Sawin (nordöſt=lih von Cholm), am nächſten Tage gelang den Deutſchen die Erſtürmung der feindlichen Stellungen bei . Ruskowola, ſüdöſtlih von Lubartow, ebenſo wurde von ihnen nordöſtli< von Lenczna der Austritt aus den dortigen Seeengen erzwungen. Schon näherte ſih die Heeresgruppe Ma>enſens unaufhaltſam den Ufern des Bugs 111d fand am 9. Auguſt Anſ<hluß an die von Weſten her vordringende Armee Woyrſ<h, die Jwangorod in ihren Beſiß gebracht hatte (ſiehe auh Seite 210 bis 211). Der 10. Auguſt ſah die Armeen Ma>enſens im Angriff gegen die feindlihen Stellungen hinter den Abſchnitten der Byſtryza (ſüdweſtli<h von Radzyn), der Tysmienica (weſtli<h von Parczem) ſowie in der Linie Oſtrow—Uchrusk. Dieſer Einbru< in die ruſſiſhen Stelz lungen hatte den Rückzug der Feinde auf der ganzen Front von Prazſew bis zum Bug Zur
Folge. Die Verfolgung dauerte an; dur gelungene Nahtüberfälle war der Rückzug des Feindes, der eine neue Stellung zu halten verſuchte, in ſtetem Weiterfluß gehalten. Bei deutſhen Marſchſäulen ‘allerorten auf die zurü>ſtrömende polniſhe Landbevölkerung. Dieſe Leute, die unter den ärmlihſten Verhältniſſen
der Vorbewegung
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Slluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.
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Kartenſkizze zum rxuſſiſhen Rückzug.
ten, waren von den fliehenden Ruſſen zur Teilznahme an der Fluht gezwungen worden, damit den nahrüd>enden Fein=den auh dur< das Fehlen hilfsbereiter Landesbewohner na< Möglichkeit Schwierigkeiten entſtehen ſollten. Selbſtverſtändlih befolgten dabei die Ruſz fen auh mit der ihnen hierfür eigenen Gründlihfkeit den Befehl zur Zerſtörung alles Privateigentums der eingeſeſſenen Bevölkerung. Brennende Dörfer und \{<hwelende Felder und Ä>er zeigten den . folgenden Siegern den Weg der Ruſſen (ſiehe die Kunſtbeilage). Die um thr Hab und Gut gebrachten Familien, die von den ruſſiſhen Soldaten auh heimatlos gemacht werDen ſollten, konnten der ſh<leunigen Rücwärtsbewegung der ruſſiſhen Truppen niht folgen
oder machten ſi<h bei einer günſtigen Gelegenheit, wie ſie ſih in dem allgemeinen Wirr=warx oft genug bieten mote, eiligſt wieder aus dem Staube, entſhloſſen, ſi< lieber in die Hand des Eroberexrs zu geben, als dem Schuß der Soldaten des eigenen Reiches überlaſſen zu bleiben. Am 13. Auguſt überſchritten die verbündeten Truppenin der Verfolgung die Straße Radzyn— DawidyWlodawa. Nördlih von dem legten Orte verſuchte der Feind erneut, Front zu machen, wurde aber im Weichen géhalten. Zwei Tage ſpäter wurde er über Biala und Slawatusze hinausgetrieben, gleihzeitig drangen Mad>enſens Truppen öſtlih von Wlodawa auf das Oſtufer des Bugs vor. Zum zweitenmal innerhalb weniger Tage hatten die Deutſchen und die Öſterreiher und Ungarn eine ſtark beſeßte und befeſtigte Widerſtandslinie der Ruſſen dur<hbrochen, obwohl dieſe zu. allen Vorteilen ihrer zu verteidigenden Geländeabſchnitte auf engem Raume au< no< eine überaus zahlreihe Artillerie zuſammengezogen hatten. Geſtüßt auf die außergewöhnli< günſtigen Umſtände glaubten ſie ſogar ſhon davon ſprechen zu dürfen, daß ein Durchbruch ihrerſeits dur< die Armeen Mat>enſens ſie in fürzeſter Friſt zur Auſrollung der ganzen Front der Vexr-
bündeten befähigen würde. Mit zäher Kraft wurde dieſe leßte, anſheinend ſo vortreffli<h begründete Hoffnung der Ruſſen niht nux vereitelt, ſondern ihre Verteidigungſtellung wurde in kühnem Vorwärtsdrang genommen und ſie ſelbſt gegen die Feſtung Breſt-Litowsk geworfen. Un=ſtreitig hatten ſie hier tapferen Widerſtand geleiſteï und
Phot. R, Sennece, Berlin