Inschriften für Grabdenkmäler

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669. Wenn hier der Leib verblichen, Und unſer Geiſt gewichen, Jſt's um des Glückes Gunſt getan. Es war ein {öner Wahn. Was hilft der Güter Menge? Das Grab, das Grab iſ enge. —

670. Unglauben iſ die Nacht, das Nachtgeſtirn der Glauben; O, laß in deiner Macht dir dieſes Licht nie rauben!

671. Vom Himmel kam geflogen eine Taube Und bracht” ein Kleeblatt mit dreifachem Laube. Sie ließ es fallen; glü>li<h, wer es findet! Drei Blätter ſind es: Hoffnung, Lieb* und Glaube. (Rükert ) 672. Aus Seufzermüh’n, aus Tränenſaaten Wird Freudenernte rei geraten; Viel Schônes bleibt eu< aufgeſpart. Lernt, Dulder, Erdenlenzes Art! (Trautſchold.)

675. Was ift, vergeht in Dunkelheit, Die Sonne ſelbſt muß ſterben, Bevor ſein Teil Unſterblichkeit Dies Sterbliche mag erben. (Freiligrath.)

674. Ein Gott, ein Glaub’ und eine Tugend führen Zum wahren Licht, zur innern Seligkeit. Vicht eitle Mamen, ſondern Taten zieren Den Chriſten an dem Tod der Seligfeit. 6759. Liebe ſei das Band der Menſchenkinder Ihre Urone die Gerechtigkeit; Jhr Vertrauen du, der alles lenket, Und ihr Glaube die Unſterblichkeit. (Witſchel.)