Inschriften für Grabdenkmäler

O

417. Laſſet ab, ihr, meine Lieben, Laſſet ab von Traurigkeit. Was wollt ihr euh noh betrüben ? Da ihr doch verſichert ſeid, Daß ich alle Qual und ÆNot Überwunden, und bei Gott Mit den Auserwählten {webe Voller Freud? und ewig lebe. (I. Heermann.)

418. un gute Nacht, ihr werten Lieben! Dort werden wir uns wiederſeh'n. Drum mäßigt eu<h in dem Betrüben, Nach Gottes Ratſchluß iſt's geſcheh'n. Er iſt's, der für euh alle wacht, Drum ſag’ ih ruhig: Gute Macht!

419. Was macht ihr, daß ihr weinet Und brechet mir mein Herz? Jm Herrn ſind wir vereinet Und bleiben's allerwärts. Das Band, das uns verbindet, Löſt weder Zeit noh Ort; Was in dem Herrn ſich findet, Das währt in ihm auch fort. (Spitta)

420.

Du treffli<h Weib, du ſchiedeſt von den Deinen Und läßt in allen tiefen Schmerz zurü>!

Sie ſtehen nun an deinem Grab und weinen, Und ſeh'n zertrümmert ihr bisher'ges Glück. Durch Weiblichkeit, durch edle zarte Sitte,

S0 reih an Tugenden, reih an Gemüt,

- Haſt du geliebt, geherrſht in ihrer Mitte,

Und reicher Segen war dadurch erblüht! Uun rief der Vater von des Lebens Sorgen Dich ab zum Himmelslohn, zu hohem Glanz. Wohl dir! Hier windet jeder Lebensmorgen, In ſtiller Wehmut, Liebe dir den Kranz.