Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

u u el a E: — vi t große Fritifche Philofoh zu Königsberg am Ende bes 18. Jahrhunderts weiter und beffer mit feinem Geifte ald der arme, vielfach) verfannte und verfchrieene chriftlihe Denker zu Börlig im Anfange des 17. Sahrhundert3? Wird nicht Seder dem, was Böhme (v. d. Wiedergeburt Kap. 6. ©, 119 — 123.) über bie Sün-

- "denvergebung, das b. Abendmahl, dad Predigtamt

j

2)

und die Kirche (Kap. 5, 15.) fagt, volfommen beiftimmen ?

Wenn boch alle Menfchen, vorzuglich body aber alle Shriften fo bächten wie er hinfichtlicy der Meinungen und Anfichten über das Chriftentpum (Wiedergb. 7, 3. 4. 5. 8.)! Gar einfach und herrlich fagt er (8.5. 8.7. 13. 14. ©. 125. 126.): „Sott geußt feine Weisheit und Wunder durd) feine Kinder aus, gleichwie die Erbe die mancherlei Blumen, So wir nun im Geifte Chriftii als demüthige Kinder neben einander. wohnefen, und erfreuete fi) je Einer de3 Andern Gaben und Erfenntnißs wer wollte uns richten? Mer richtet die Vögel im Walde, bie den Herrn aller Wefen mit mandherlei Stimme loben, ein ieber in feiner Efienz;? Straft fie auch ber Geift Gotted, daß fie nicht ihre Stimmen in Eine Harmonie führen ? Sehet doch ihr aller Hall aus feiner Kraft, und vor ihm fpielen fie. — Darum find die Menfhen, fo um bie Wiflenfhaft und um Gottes willen zanfen und einander barum verachten, thörichter denn bie Bögel im Walde und bie wilden Zhiere, bie feinen rechten Derftand haben. Sie find vor dem heiligen Gott unnüser als die Wiefenblumen, weldye body den Geifte Gottes file halten und Iaffen ihn die göttliche Weisheit und Kraft durch fich offenbaren. a fie find Arger denn die Difteln und Dornen unter den fehönen Blumen, welde doch ftille fliehen. Sie find ald die rauberifchen Thiere und Vögel im Walde, welche bie andern Vögel vom Gefang und Lobe Gottes abjhreden.. Wie kräftig und nahbrüdlih dringt er an fo vielen Stel len auf thätiges Chriftenthum, indem er faat wie der Avoftel: