Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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f&haft ewig in der graufamen Finfternig unter den Zeufeln und hölifchen Würmern ift.

7. Zum fiebenten foll er ernfilich betrachten bie ewige Strafe und Pein der Verdammten, wie fie in ewigem Schreden, in ihren bier gemachten Greueln follen Pein leiden und das Land der Hefs (igen in Ewigkeit nicht hauen, aud Eeine Erguidung erlangen mögen; wie bei dem reichen Mann zu fehen if. Soldyes folf der Menfh ernftlich betrachten und denfen, wie ihn Oott habe ald,ein folh fchön und herrlich Bild gefhaffen, als fein Gteihnif, in dem er felber wohnen will; daß er ihn habe zu feinem Xobe, zu feiner felbft ewigen Freude und Herrlicykeit gefchaffen, daß er möge neben den heiligen Engeln mit den Kindern Gottes in großer Sceude, Kraft und Herrlichkeit im ewigen Lichte wohnen, im Gange und Klange der Harmonie des enyelifchen und göttlichen Sreudenreide; daß er fidy follte mit den Kindern Gottes ewig freuen ohne Furdjt eines Endes; da ihn Eein böfer Gedanfe.tühren Fönnte, au fein Leid nody Kummer, weder Hiße nody Kalte; da man von feiner Nacht weiß, auch Eein Tag noch Zeit mehr if, fondern eine ewige Freude; da Serl und Feib in Kreuden zittern und fich der unenbs ihren Wunder und Kräfte, in Schönheit der Karben und Zierheit der unendlichen Gebärung in der Meisheit Gottes auf der neuen Erpffallinifhen Erde, melde ald ein durchfcheinend Glas fein wird, erfreuen follte; und wie er es alfo mutbwillig verfäerze, um einer

- foldhen £urzen fehnöden Zeit willen, welche do in biefer Eitelelt,

in dem böfen Leben des wollüftigen Steifches, voll Sammer, Sucht und Unrube-ift, in eitel Quälen, und gehet de dem Gottlofen wie dem Stommen, wie rtner fterben muß, alfo aud) ber andere; und da ber Heiligen Tod do nur ein Eingang in die ewige Ruhe ift und der Gottlofen Tod ein Eingang in die ewige Unruhe.

83. Zum adıten foll er betrachten den Lauf diefer Melt, wie alles nur ein Spielwer£ fei, damit er feine Zeit in Uncuhe zubrine get, und daß e8 dem Reichen und Gemaltigen gehet wie dem Ars men; wie wir alle gleid) in den vier Elementen leben und fchmeben, und daß dem Armen fein Biffen fo wohl fehmedet in feiner Mühe als den Reichen in feiner Sorge;- dag wir Alle in Einem Athem leben und daß der Reiche nichts ald nur eine Mundlederei und Augenluft zum VBortheil habe. : Sonft geht’8 einem wie dem ans dern; um melcher Augenluft willen der Menfh eine foldhe große Seligkeit verfcherget und fi in folhe große ewige Unruhe um bdeßwillen einführet.

9. In folder Betrachtung tolrdb fih der Menfh In feinem Herzen und Gemüthe fühlen, fonderiidh, fo ex fi feln Ende ftet6 1%