Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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tigen Worfaß, baß er biefe Stunde und biefe Minute alsbald will in bie Buße eingehen und von dem gottlofen Wege ausgehen, auch) aller Melt Maht und Ehre nichts adhten, und mo es fein foll, Alles um der wahren Buße willen verlaffen und für nichts achten,

13.. Cr fege fih einen foldhen harten und firengen Sinn vor, da er nimmermehr will wieder davon ausgehen, und follte er gleich aller Melt Narr darin fein, und daß er wolle mit feinem Gemüth aus der Schönheit und Wolluft diefer Welt in das Leiden und Zod Ehrifti, in und unter fein Kreuz geduldig eingehen und feine ganze Hoffnung auf das zufünftige Leben richten, und wolle nun in Ge: rechtigkeit und Mahrheit im Chrifti Weinberg eingehn und Gottes Milten thun, und in Chrifti Geifte und Willen alle feine Werke in diefer Welt anfangen und vollenden, und wolle um Chrifti SBort und Berheifung willen, in dem er uns himmlifche Belohnung zu= gefagt hat, alles UnglfE und Kreuz gern leiden und tragen, daf er nur möge unter die Gemeinfchaft der Kinder Chrifti gezahlt und im Stute des Lammes Sefu Chrifti in feine Menfchheit einverleibet und vereinigt fein.

14. Er foll fi feft einbitden und feine Seele ganz bareln mwiceln, daß er in feinem Worfase werde die Liebe Gottes in Chrifto Sefu erlangen, und daß ihm Gott werde nad) feiner treuen Verz heifung das edle Pfand, den heiligen Geift, zu feinem Anfang geben, da6 er in der Menfchheit Chrifti, nad himmlifchgöttlihem Werfen, werde in fich felber meugeboren werden, und daß ihm der Geift Ehrifti werde fein Gemüth in feiner Liebe und Kraft erneuern und feinen fhmaden Glauben Eräftig mahen; auch daß er in feinem göttlichen Hunger werde Chrifti Fleifh und Blut in feiner Geelenbegierde, welche ftetd danad) hungert und dürftet, zu einer Speife und Trank befommen und mit der Seele Durft trinken aus dem fügen DBrünnlein Sefu Chrifti das Maffer des erigen Lebens nad) Chrifti Verheifung und mwahrhaftiger ftarfer Zufage.

15. Er fol fih auch gänzlich einbilden die große Liebe Gottes, das Gott nicht den Tod des Sünders wolle, fondern will, daß er fi) befehre und beffere; und mie Chriftus die armen Sünder alfo freundlich zu fi) ruft, wie er fie erquiden will; und daß Gott darum feinen Sohn in die Welt gefandt habe, zu fuchen und felig zu machen das verloren ift, ald den armen bußfertigen wiederfom> menden Sünder; und tie er um des armen Sünders willen fein Leben in den Tod gegeben habe und für ihn in unferer angenom« menen Menfchheit geftorben fei.

16. Mehr fol er fich feftiglich einbilden, daß Ihn Gott in ChHrifto Tefur viel lieber erhören wolle und zu Önaden annehmen,