Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Mitte ftehet, In die vier Geifter fheinet, fo fleiget der vier Gelfter Kräfte im Lichte auf und werben lebendig, und lieben bas Tight, das ift, fie fallen’ in fih und find def fchwanger und berfelbe eingefaßte Geift ift die Liebe des Lebens, das ift der fünfte (Seift,

Nun wenn fie die Liebe in fich gefaffet haben, fo qualifiziren fie für größere Freuden, bemm es fiehet einer ben andern im Richte, und reget einer den andern, aledann geht der Zon auf; ber harte Beift pocht, der füge macht das Pocen fanft, ber bittere zerfcheis det e8 nach jeder Qualität Art, der vierte madt den Klang, ber fünfte madıt das Freubenreidh und dieß zufammenforporirte Zönen it der Zon, oder ber feste Geift.

In diefem Tönen gehet aller fechs Geifter Kraft auf, und wird ein begreiflicher Körper, nah englifcher Art zu reben, und beftehet iin der Kraft der andern fechs Geiler, und in dem Lichte und das ift der Korper der Natur, darin alle himmlifhe Kreaturen und Figuren und Gemwächfe gebilbet werden.

Die heiligen Pforten. — Das Lit aber, das mitten in allen fieben Beiftern beftchet, und darin aller fieben Geifler Reben ftehet, und dadurch) fie alle fieben triumphirend und freudenrei werden, darin das himmlidhe Freubenreih aufgehet, ba® alle fieben Geifter gebären, und das aller fieben Geifter Schn ift, und die fieben Geifter find fein Bater, die das Licht geküren, und das Liht gebäret in ihnen das Leben,und das Licht ift des Der der - fieben Geifter und biefes Licht ift der mwahrhafiige Sohn Gottes, den wir Chriften andeten und ehren, als die andere Prrfon in ber heiligen Dreifaltigkeit.

Und die ficben Geifter Gottes find Alle zufammen Gott der Pater, denn es tft ein Geift außer bem Anbern, fonbern fie ges bären Alle fieden einer den andern, fo einer nicht mäue, fo märe ber andere auch nicht. Das Kicht aber it eine andere Perfon, denn es wird aus den fieben Geiftern immer geboren und bie fieben Geifter fleigen immer in dem Lichte auf, und die Kräfte biefer fieben Seifter gehen Immer im Glanze des Lichtes aus in den fiebenten Maturgeift, und formen und bilden Alles in dem firbenten Geijte und diefer Ausgang im Lichte ift der heilige Geift.

Der Blip oder der Stod oder das Herz, das in den Kräften geboren wird, bleibet in der Mitte fiehen, und das ift der Sohn, und der Glanz in Aller Kraft gehet vom Water und Sohne aus in alle Kräfte des Waters und formet und bildet in dem firbenten Naturgelite Alles nach der Kraft und Wirkung der fieben Geifter und nad ihrem Unterfhied und Trieb. Und das ift der wahrhafs tige heilige Geift, den mir Chriften für die britte Perfon in ber Gottheit ehren und anbeten. _

Alfo fiehft du blinder Zube, Türke und Heide, daß drei Ders fonen in der Gottheit find, du Fannft ed nicht leugnen, denn du