Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

_ 15 — ;

Iebeft und bift in den drei Merfonen, unb haft bein Leben von ihnen uud in ihnen und du wirft am füngflen Tage von ben Tode ten in Kraft biefer drei Perfonen aufftehen und erig leben.

Mirft dur nun im Gefege der Natur Heilig und wohl in dies fee Melt gelebt haben, und wirft den heilen Blig, der da ift ber Sohn Gottes, der did Iehret das Gefeg der Natur In deinen fieben Quelfgeifteen nicht verlöfcht haben duch grimme Erhebung, toelche wider bie Miffenfchafe der Natur läuft, fo wirft bu mit alfen Chriften in ewiger Zreube feben,

„Der Natur Gefege ift die göttliche Orbnung aus dem Een« trum ber Natur, der darin leben kann, bebarf feiner andern Ges * fege, denn er erflllet Gottes Willen.]“

Denn es liegt nichts an deinem Unglauben, bein Unglaube hebert Gottes Wahrheit nicht auf; der Glaube aber bläfet den Gelft der Hoffnung auf, und bezeuget, daß wir Gottes Kinder find, ber GStaube wird im Blige geboren und ringet mit Gott fo lange, bis er überwindet umd fieget,

Du richteft uns und richteft dich felber, indem du den Eifer: geift im Zorne aufbläfeft, ber bein Licht verlöfchet; bift du nun auf einers füßen Baume gemacdfen, und zmingeft bie böfen Eins flüffe und Iebeft heilig und smwohl im Gefege der Natur, das dir gar twohl anzeiget, was rede if.

Bift dus aber nicht aus elnem arimmen Bmelg gemwachfen, „mir verftanden aus ganz göttlofen Saamen, dba oft eine Diftel wähft, miernohl body Rath märe, fo der Wille gebrochen relrde, aber e8 ift theuer, wierwogi an einem guten DBaume Auch oft Hefte verboreen.]” und bift biind, wer mill bich abfdjeiben von ber Piebe Gottes, darin du geboren bift, und barin bu febeft, fo du bar bis an’s Ende verharreft? Mer will bi von Satz fohets den, in bem du hier geledz haft?

Was ba in den Adler gefäet Haft, das mirb aufgehen, es fel Wehen, Rem, Gerfte, Zreps, Hlifen ober Domen, weiches bas enbliche Feuer nit mirb fähig fein, bas wird aud nicht brennen, Gott aber wird feinen guten Saamıen nicht felber verderben, fon« dern bauen, boß er Krüchte trage irn ewigen eben,

Dierveil denn nun Alles in Gott leber und ifi, warum rühr met fih denn das Unkraut vor dem Meijen? meinft bu, daß Gott ein Heuer fei, und fehe Semanbes Perfon oder Namen an? Mer war unfer Aller Water? war ed nicht Adam? dba fein Sohn Gain böfe vor Gott Tebte, warum half ihm nicht fen Vater Adam ? Aber e8 heißt hier: wer fndiget, fol aeftraft werben, (Esch, 18, 4. 20.) Hätte Cain nit fein Licht verlöfgt, mer molke Ihn fheiben von ber Liebe Gottes?

Ufo aud du, bu rühmeft bi ein CShrift zu fein, und Een» neft, dn8 Ziht, warum wandelft du nicht darin? meint bu der