Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Name mache dich heilig? marte big dorthin, fo wirft bu e8 er= fahren. Giehe, es wird bir mandher Jude, Türke und Heide nz ins Himmelteich gehen, die ihre Lampen wohl gefhmüdt a 118

Was haben denn bie Chriften für Vortheil?

Viel, denn fie wiflen den Meg des Lebens, und twilfen, ivie fie vom Falle aufftehen follen, will aber einer liegen bleiben, fo wirft man ihn in die Grube, da muß er mit allen gottlofen Heis den verderben. Darum fhaue zu, mas du thuft, mer bu bift; du tichteft Andere und bift felber blind. Der Geift aber faget, bu “haft Peine Urfache bazu, daß bu den tichteft, der beffer ift als du, haben wir nicht Alle ein Fieifh und unfer Leben beitehet in Gott, es fei gleich in Liebe oder Zorne? Denn was bu faeft, das wirft dr ernten.

Sort ift nit Urfadhe daran, dag du verloren tirft, denn das Gefeg, Recht zu thun ift in die Natur gef&hrieben und du haft daffelde Buh in deinem Herzen. Du weißt wohl, dag du fouft wohl und freundlih handeln gegen deinen Nachften, auch weißt du twohl, dag dur dein eigenes Xeben, das ift, dein Leib und Seele nicht fouft [handen und befleden,

Mahrlih in diefem beftehet der Kern und bie Kiebe Gottes, Gott fieht nicht auf Zemandes Namen oder Geburt, wer aber in der Liebe Gottes wallet, der mallet im Lichte, dag Licht aber ift das Herz Gottes, Mer nun Gett im Herzen fiset, wer will den berausfpeien? Niemand, denn er wird in Gott geboren.

D du blinde und halbtodte Melt ftehe ab von deinem Richten, o bu blinder Sude, Türke und Heide, flehe ab von deiner Läfterung und ergieb dic) dem Gehorfam Gottes und wandle im Lichte, fo fieheft du, wie du in deinem alle aufleben, und iwie du bich in diefer Melt wider die hölifhe Grimmigkeit wehren folft, und mie du überwinden Fannft und mit Gott ervig leben,

Wahrlich e8 ift nur ein Gott, wenn aber die Ded: von deinen Augen tweggethan wird, dag du ihm fieheft und erfenneft, fo wirft du aud alle deine Brüder fehen und erkennen, &8 feien Chriften, Juden, Zürken oder Heiden. Ober meinft du, daß Gott wur der Chrijten Gott fei? Leben do die Heiden auh in Gott; wer Net thut, der ift ihm lieb und angeneym. XApoft, 10, 35. Oder joas mwußteft du, der du eim Chrift bilt, wie di Gott von dem Böfen erlöfen wollte? mas hatteft du für Sreumdfehaft mit ihm, da Gott feinen Sohn ließ einen Menfhen werden, zu ers (öfen das menfhliche Geflecht? ift er nur dein König? ftehet nicht gefchrieben: Er ift aller Heiden Zroft? Hage. 2, 8.

Höre, duch Einen Menfhen Fam die Side in die Welt, und brang durdy-den Ginen dur auf ale, NRöm. 5, 18. Und