Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Menn aber das Licht, welches der Sohn Gottes ift, in bies fes Natur Meer fheinet, fo befommt’s feine gelblihe und weißliche -Sarbe, meldes in mit nichts vergleichen fann, mit diefem Arne [hauen mußt du warten bis in jenes Leben. Denn das ift nun der rehte Natuchimmel, ber da aus Gott ift, darinnen die heiligen Engel wohnen, und daraus fie im Anfang gefhaffen find.

Siehe, wenn nun der Merfurius oder Ton in biefem Nature Himmel aufgehet, da geht das göttliche und englifche Fteudenreich auf, denn da gehen auf Sormen, Bildungen, Sarben und englifche Sıudt, die da fhon blühet, wähft und In feiner Vollfommenheit fiehet, von allerlei Obftbäumen, Stauden und Gemädjfen, höldfelig anzufhauen, mit lieblihem Geruh und Geihmade.

I rede aber allhie mit einer Gngelsjunge, bu mußt es nicht iebifch verftehen, gleich diefer Melt,

Mit dem Merkurius hat es auch bdiefe Beltalt, bu mußt nit benfen, daß ein hartes Pochen, Zönen oder Schallen oder Pfeifen in der Gottheit fei, als wenn einer eine mächtige Pofaune nehme und bliege barein. D nein Menfh, du halbtodter Engel, bag ift e8 nicht, fondern es gebet Alles in Kraft zu, denn das göttliche Wefen ftehet in Kraft, aber die heiligen Engel fingen, Eliingen, pofaunen und fchalen lautbar; denn zu dem Ende hat fie Gott aus fi) gemadt, daß fie follen die Himmlıfhe Freude vermehren,

Ein folh Bid war Adam auh, als ihn Gott fhuf, ehe baß feine Eva aus ihm gemacht ward, aber der verderbte Salniter in Adam hat mist ben Baum des Lebens gerungen, bi® er übers mwunden und Abam matt ward, babon er entfhlief, Da var ed gelhehen, fo ihm die Barmherzigkeit Gottes nicht wäre zu Hülfe gefommen, und hätte ein Meib gebauet, fo follte er wohl nd [Hlafen; nun von diefem an feinem Drte,

Diefes, mie oben erzählet, tft nun ber fchöne und heiftge Himmel, ber im der gatzen Gottheit alfo ift, ber weder Anfang nody Ende hat, bahin Beine Kreatur mit ihrem Sinne reicher.

Dody felft du biefes milfen, das fih je an einem Drte bald eine Qualität mächtiger erzeiget, als bie andere, bald fieget die andre, bald die dritte, bald die vierte, bald bie fünfte, Hald bie feste, balb die fiebente. Und ift alfo ein ermiges Ringen, Wirken und freundliches iebeauffteigen, da fih denn in biefem Auffteigen bie Gottheit immer munderlicher und unbegreiflidher und unerforfche licher etzeiget, daß alfo die heiligen Engel fi nicht Eönnen genug freuen, und barinnen genug Liebefpazieren, und das fchöne Te Deum laudamus genug fingen, nach jeder Qualität bes großen Gottes, nad) feiner wunberlihen Offenbarung und Meisheit, und Schönheit und Farben, und Frucht und Geftalt, Denn die Duos

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