Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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Herz aller feiner Engel, das ift, wenn ihn feine Engel nur ans fhauen, fo werden fie mit dem Willen ihres Königs inficirt.

Gleichwie der Wille des Herzens alle Glieder des Leibes infis eiret, daß der ganze Leib thut, wie das Herz befchloffen hat, oder tie der heilige Geift im Centrum des Herzens aufgehet, und alle Glieder im ganzen Keibe erleuchtet; fo imficiret auch der Serubin mit feinem ganzen Glanze und Willen alle feine Engel, daß fie Alle zufammen wie ein Leib find, und der König ift das Herz darinnen.

Diefer herrliche und fchöne Fürft nun ift nach det Art und Qualität des heiligen Geiftes gebildet, und ift wohl ein herrlicher und fchoner Fürft Gottes, und ift mit den andern Fürften in Liebe ald ein Herz verbunden.

Das find nun. die drei Fürften Gottes im Himmel, wenn nun der Blig des Lebens, das ift, der Sohn Gottes im mittlern Eirkel und den Duellgeiftern Gottes aufgehet, und fi triumphi= tend zeiget, fo fteiget auch der heilige Geift triumphirend über fich. In diefem Auffteigen fteiget auch die heilige Irinität im Herzen diefer drei Könige auf, und ein jeder triumphiret auch nadı feiner Dualitat und tt.

In biefem Aufiteigen wird de3 ganzen Himmels Heer, alle Engel triumphirend und freudenreih und e8 gehet auf das fihöne Te Deum laudamus. In diefem Auffteigen des Herzens wird der Merkurius im Herzen erwedet, fowohl in dem ganzen Galniter des Himmels, da gehet in der Gottheit auf die mwunderliche und [höne Bildung des Himmels in mandyerlei Farben und Art, und erzeiget fich jeder Geift in feiner Geftalt fonderlich.

Sch Eanıı e8 mit nichts vergleichen, als mit den alleredelften Steinen, ald Serubin, Smatägden, Delphin, Dnir, Saphir, Diamant, Jaspis, Hpacintd, Amathift, Berill, Sardis, Carfunkel und dergleichen,

In folher Farbe uud Art erzeiget fich der Naturhimmel Gottes im Aufgehen der Geifter Gottes; wenn denn nun das Licht des Sohnes Gottes darin fcheinet, fo ift es gleich einem hellen Meere von oben erzählten Steine Farben.

Bon der wunderlihen Proportion, Veränderung und Auffteigen der Qualitäten in der himmlifhen Natur.

Meil denn der Geift der Himmels» Geftalt zu erkennen giebt, fo ann ich’o nicht unterlaffen fo zu fehreiben und laß den walten, der es fo haben will. Miewohl der Teufel Spötter und Vorachter barüber ermecfen möchte, fo frage ich dod) nach dem nichts, mir genüget an der holdfeligen Offenbarung Gottes, fie mögen fo lange fpotten bi8 fie es mit ewiger Schande erfahren werden, dann wird fie der Quell der Noue wohl nagen.