Kreuterbuch
Von Bäumen vnd Stauden, LXXXY] f -
A Weiter ſoſindderjenigen/ſo auß dem Erdtrich wachſen / viel Geſchlecht / Aber in ci: “ nerſummawöſllenwir ſie in zwey theil außtheilen/in diejenigen ſo gutzu eſſen ſind/ vnnd dicnitgut/ſondernſchädlich ſeynd. Sie werden aber alle mit cinem gemeinen Namcn
Samen erenSchwämme/welche man ſſet/werden ſiben Geſchlecht erkande.
j Das erſte ſinddie Morcheln/allenthalben bey vns gemein/mit welchen die verleckerten I Mäuler ſonderlichen luft habea/kochen ſic mit Butter vnd Würs/ ¿Uvor in cim Waſſer 552 orchet. géquelle, Vndbraten ſicauch an Spißlin/mit Wärs bereitet. Sie wachſen auff feiſten
_ Wieſen/auch vmbdic äcker an den Rechen/jre wärungiſtim Mayen / ſie werdendicanderzeit deß Jars nitgeſchen. Sie ſindrundwieein Hütlin/graw von Farben / vnnd voll Gchlinwiedic Jmmcnhäußlin. }
asanderGeſchlecht der Eßſchwämme/ſcyud dieHeyderling/vndTreuſchling/alſo 11
genannt/dieweil ſie gcineinglich auff den Heyden/vndauff derViehweidewachſen.Wer- Heider. dengeſchenim Brachmonat/waücsregnet/rund ond breyt/wiccin Pareth/vndenbraun/ ling. obenaberbleychfarb. Dieſen ſchelet man die euſſerſt Haut crſtlich ab/ darnach werden ſic bercyé wie die Morcheln. Die Lateiniſchen nennenſie Boleros vnd Amanitas.
__Diedritéenſind Pfifferling oder Pfefferling/welche manalſo nennet vmbdeßhisigen 111.
Geſchmakswillen/der ſich dem Pfeffer gleichet. Dieſe werden bey den Lateiniſchen Bo- Pfifferling
leriorbiculati genannt. Manbrät ſic auf Kolen mit Sals.
j Dievierdten ſind die Rhelingoder Händelſchwai/ auff Latciniſch Digitelli, wach- IV. ſenindenfeuchten Wälden / ſociner gleiſſenden gelben Geſtalt / Dieſe quellet man/vnnd Nheling-
__ fochtſiedarnach mit Butter ond Würs.Vnd dieſer iſtnoch ein Geſchlecht/wächſt auch
— infeuchtenWälden neben faulen Hölgern/ſeynd zinnlecht/ onndgleichen ſich dem graw-
| enMoß/gans ſafftig/ciner falten Natur/vndböß zuverdäwen. E y
3 Viefünfften ſindbraun/in der gröſſe wie die Heiderling/ habenein ſüſſen Milchſafft/ Brötlinz:
_ achſenah in Wälden. Dieſewerden Brötling genannt/vnd werden auchrohegeſſen. 3
Fe Dieſcchſten ſinddie Eychſchwámme/ ond Haſenöhrlin / auff Lateiniſch Lepulculi, 7 7
WVerdetifündenüm Augſtmonatbey den Wurgelndeß Éychbaums/ſcyn groß/gan6gtaw
_ Mdbleyehfärbig/ſehenin der geſtaltwic cin bercites Kalbokröß ¿Man bereytet ſie wic an- ſchwänu.
__dereSchwämme. :
_ Dieſicbénden Ef wämme findet man inaußgebrandten geradenen Sträuchen vnd VIT. \ HDeken/ ſchen dſeichivie die Heiderling / aber bleycher / werden geſchen umb S. Jacobs Nötling, Tag/vnd heiſſen Rótling/Rotſchwämm vund Augſtl-hwämm. Vnnddiß ſinddie Ge-
_Wlecht der Kochſchwämme welche man pflegtzueſle. : |
DieandernGeſchlechtder Schwämme ſind ſchädlich vnndgifftig / ſo ſie in den Leib Lnlommenwerden/Alsda ſeynd Fliegenſchwämm/Mulcarii,mitwelchenmandie Flic- Fliegen
" Keitódéet/mit Milch gemenget. Vnd dieſer ſind etlicherot/ctliche weiß / wachſen gemci-
| tglich vnderden Bircken. Darnach ſcyndauch Agiritædieanden Aſpenbäumen wach-
“ pe/dehgleichen alle Baumſchwämm/dieauden Stämmender Bäume wachſen/ Ar-
genande. E)
2 dieFewerſchw titi /oder Zünderſchwämm/Ignariigenannt/mitwelchen man D fiver q ‘ det/ wann ſicdór2ſeynd. ; (5 Bed ee tera s 1 mitdem Agaricus. __ gFleApote>kerhaben auchjhren Schwamm/welchenſie Agaricum nennen mitdent Agaricus: Dioſcoride/ond heiſt Thannenſchwaili/wächſt am Thannenbaum. Dieſes Geſchlechts (y wänun _ ſid zwéheiley/nemlich/derweiß/welchenmaninder Ärgnepbraucht / vnd de ſchwarse/
eer
î Y tichiſt. # 5 E) y Mer lte Geſ rundeweißlechte Schwämme/ wie ein
arf W@atalieiradenoſſiin Kopffogróſe/ nnd wann ſicdör: werden / ſoreiſſen ſie US âſſen einen gelben Staub von ſich/wachſen auff graſechtem Feldt. Penas Bubenfiſt, dag ig BUbenſiſ / auff Lateiniſch Ouati, die Frangoſen nennen jhn Crepirum lupi “Vein Wolffofurs, GS ÿ ai
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