Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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daß ſie mich bewache; ‘ih könne daher leicht meine Wohnung verlaſſen, wenn ich es wolle, Nach der Zeit habe ih die Ueberzeugung gewonnen , daß das, was ich damals für die Folge der Unordnung oder Vergeſſenheit hielt, wohlüberdachte Maßregel des General Biron war, “um mir Gelegenheit zur Flucht“ zu geben; denn er war viel betrübter und ängſtlicher ‘über mein Schickſal, als ich ſelb, Nach kurzer Ueberlegung beſchloß ich, dieſe Gelegenheit, Zufall oder Abſicht, nicht zu benuben. Jch war úberzeugt, daß ih mi retten Éônne, ſobald ih es wollez doh was fonnte Freiheit und Leben mir nüsen (vorausgeſeßt, daß mein Leben wirklich gefährdet, war, was ich damals aber keinesweges glaubte) , wenn ich meiner, vielleicht ungegründeten Furcht, die Ruhe und Sicherheit der theuern Weſen opferte, die ih in Franfreih zurú>laſſen mußte, und denen man das Geſtändniß meines Aufenthalts ohne Zweifel zu erpreſſen verſucht hätte? Dies beſtimmte meiz nen Entſchluß, und ich verwarf jeden Gedanken an

auf den Richtplaß , wo er den Tod: mit dem ausgezei<neten Muthe erlitt, der die Mehrzahl der Opfer jener Zeit berühmt gemacht hat. (Auszug aus dex Biographie der BelgenoſſeuJ, Anmerfung der Herausgeber. ¡