Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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Flucht. “Die Lage, in der mein Bruder ſich befand, war ganz verſchieden von der meinigen. Da ‘er, gleich dem General Dümouriez, gezwungen geweſen, ſeine Geſinnungen auszuſprechen , konnte ihm kein Zweifel über das Schickſal bleiben, welches man ihm zu bereiten ‘geſonnen war. Er entfloh, und that ſehr wohl daran. Was mich betriſſt, ſo hatte ih feine Ahnung von den Vorfällen bei der Armee Dümouriez's. Um mich davon “in Kenntniß zu ſeßen, ſandte mein Brnder mix einen verkleideten Courier, der, der größten Eile ungeachtet, erſt dreißig Stunden nach meiner Verhaftung eintraf. "Er begegnete mir etwa vierzig Lieues von Nizza , in Bez gleitung eines Officiers der Gensd’armerie, Meinen Kammerdiener, welcher zu Pferde war und von ihm erkannt wurde, fragte er, wo ich ſei Als er erfuhr, daß man mich zur Gefangenſchaft führe, bat er meinen Diener, ſeiner gegen Niemand zu erwähnen, ſelbſt gegen mich niht, und gab ſich nun für einen bloßen Boten aus, - det Briefe an den General Biron zu überbringen habe *).

F< reiſte von Nizza des Abends um 8 Uhr ab, Ein Officier der Gensd’armerie und ein Quartiermacher ſaßen mit mir in dem Wagen, mein Kammerdiener ritt nebenher. Bis Aix begegnete

*) Alles dies erfuhr ih erf lange Seit nacher,