Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut
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Schreckliche unſerer ‘Lage zu vervollkommnen. Keie nem Zweifel wal es untertvorfen, daß man für falſche! Zeugen und Richter , à la Robespierre ſor: gen würde, wenn wir vor einem Tribunal erſchei: nen müßten, und daß wir es nur verlaſſen wütden, um die Guillotine zu beſteigen. Aber die Jakobiner waren damals ‘nicht allmächtig, wenn ſie auch viel Gewalt hatten, ‘Die Mehrzahl der Adminiſtratoren beſtand ſogar nicht einmal aus ihren MitgliedernOhne dies ‘wären wir ſichèr (noh zwei Jahre nach Robespierre's Tode) ein Opfer ihrer grauſamen Verfolgung ‘geworden. Dennoch waren wir von völliger Sicherheit weit entfernt, denn wenn ſie uns nicht auf. richterlichen Ausſpruch morden konnten, ſo war doch der Weg des einfachen Mordes in ihrer Ges walt, ‘und ganz ihren Grundſäßen angemeſſen. Auch verſuchten ſie ihn, doh, Gott ſei geprieſen, vergeblich.
Eines Abends , als Frau von la Charce (welche; vie geſagt, den - größten Theil des Tages bei uns zubvachte) nah ihrer Wohnung zürü>gegangen warfam Maugiñ, der ehrliche Petrückenmacher, in Schweiß gebadet, und die Bläſſe des Todes auf ſeinem Geſichte, zu uns.
„„So eben , ſagte er, hôrte. ih fünf bis ſehs der wüthendſten Jakobiner über Jhr und Pages Schi>ſal berathſchlagen; endlich kamen ſie übel: