Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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“Art Verhör zu beſtehen. Ich ſage wir, dent mein Begleiter , welcher für einen verkleideten AriſtoÉraten gehalten ward, mußte ebenfalls auf ihre Fragen antworten. * Alle Vorſtellungen gegen die Verzögerung ſeines Auftrages fruchteten niht, eben ſo wenig wie ſeine Erklärung, daß diejenigen , welche dieſe verurſachten , ſich des Ungehorſams gegen die Befehle der Behörden ſchuldig machten. Die Herren hörten nicht auf ſeine Worte „und ihr verſtohlenes Lächeln zeigte ihre Freude über den wichtigen Fang, den ſie gethan zu haben glaubten. Sie befahlen uns, in einem benachbarten Zimmer das Ende

ihrer Berathungen abzuwarten. Mein Begleiter - -

war wüthend, aber dennoch“ mußte er gehorchen, und ih vermochte nicht, einen Scherz darüber zu unterdrücken, daß er aus meinem Wächt?-x mein Mitgefangener geworden ſei. “Er nahm | dies ſehr gut auf, und verſicherte , meine Sicherheit ſei ſein Hauptaugenmerk, und er vorzüglich deshalb über ſeine vergeblichen Vorſtellungen aufgebracht. „„ Denn, fügte er hinzu, i< kenne ni<ts Verabſcheuungs“würdigeres und Empôörenderes, als die Menſchen, welche, um einem niedrigen Pöbelhaufen zu gefallen, ohne Bedenkeit die rechtſchaffenſten und unſchuldigſten Männer aufovyfern. Während unſers Geſprächs hôrten wir jet plôsli<h vor dem Saale, in welchem unſere Richter ihre Sibungen hielten, und der un-