Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut
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bis ‘ſehs Jakobiner den Schließer überfielen , um
ihm die ys zu nehmen, nachdem er es verweigert , ſie ‘ihnen freiwillig zu übetliefern. Die Wache: hatte durchaus. keinen Theil an dem Streite genommen „ der Schließer ſich aber muthig gewehrt. Dieſer Bericht ‘war durchaus nicht erfreulich ; Und verſckte uns “in die peinlichſte Lage. Seit kurzer Zeit beſaßen wir ein Paar Piſtolen, die Louis kaufte. Wir luden ſie, und nahmen Jeder eine, feſt entſchloſſen, unſer Leben ſo theuer ‘als möglich zu verkaufen. Louis bewaffnete ſich mit einem großen Küchenmeſſer, und Franziska — — weinte. Kurze Zeit darauf hörten wir vorn -etſten Hofe her bedeutenden Lärm ; wir beobachteten während deſſen das tiefſte Schweigen: Endlich ſchwindet der Lärm, und unſere Angſt mit ihm, als eine halbe Stunde vergehet, ohne daß wir den erwarteten Beſuch erhalten und Alles ſtille" ſcheint im Fort, Eine Stunde vergeht, “und ‘es ereignet ſich noch nichts. Auf Kundſchaft konnten wir Niemand ſchi>en , denn die Schildwach durfte nah Anbruch der Dunkel: heit feinen ‘von uns hinauslaſſen. Auch wollten wiv unſere Vertheidigungsmaßregel nicht zerſtören. Nachdem wir uns eirüge Zeit über Unſere Befürchtungen unterhalten ‘und uns Glück gewünſcht hatten," daß die Gefahr vorübergegangen ſei, gingen wir zu Bette, und ſchliefen auch bald darauf ei.