Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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nahm ein Buch zur Hand, um meine Aufmerkſamkeit zu feſſeln. Bald ward ich durch die frechen Blicke dennoch entrüſtet. Jch fragte daher diejenigen, welche ſich mir am meiſten näherten, ob ſie fäns ‘den, daß Naſe, Mund und Augen bei mir ungez fähr auf der nämlichen Stelle ſäßen, als bei ihnen. Da mein Zimmer zu klein war , alle Neugierigett auf ein Mal zu faſſen, ließ man ſie na< und nach ein, und dieſer Wechſel dauerte bis gegen Abend, das heißt, 5 bis 6 Stunden.

- Am folgenden Tage, den 412. April, des Morgens, ſagte man mir, daß zwei Adminiſtratoren der Departeinents - Verwaltung von Marſeille angekommen wären, und den Befehl gebracht hätten, mich dorthin zu führen. Jch ſolle da ſo, lange bleiben, bis ein Courier, den man bereits abgefertigt, den Befehl des Convents überbringen werde. Bald darauf traten die Adminiſtratoren zu mir ein. Sie redeten mi<h ziemli< höflich an, theilten mir ihre Snſtructionen mit, und ſagten mir dann, daß ih durch eine Compagnie Grenadiere der NationalGarde nach Marſeille escortirt werden ſollte, und daß ſie für meine Sicherheit gut ſagten. Jh entgegnete, ich ſei hierúber ‘gar nicht. beſorgt, und ſie möchten mit mir verfahren, wie ſie es gut dúünke. Bald darauf ergriff der Officier der Gensd'armerie die Gelegenheit, heimlich mit mir zu ſprechen.