Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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mehrerer Grenadiere meiner Bede>ung tit anhöreit. „„Ía! ſagte Einer von ‘ihnen, den alten Stamm haben wir wohl gefällt *) - doch iſſt nur die Hälfte gethan, wenn die Schößlinge nicht auch ausgerottet werden. Leicht könnte fonſt der Baum dennoch wieder grünen.“ — Ein allgemeines Gelächter folgte dem Wißte, und bézeugte, daß man ihn gut heiße. Darauf nahm ein Anderer das Wort, und verſuchte auf die nämliche Art den Beifall ſeiner Kameraden zu erhalten. Jh that, als achte ih nicht auf ihre Reden ,„ Und unterhiélt mich mit denen, die mir zu“nächſt gingen, indém ich ſie nac den Gutsbeſizern der Gegend, den Eigenthümern der Luſthäuſer und" Gärten fragte, welche wir vom Wege aus liegen ſehen konnten. Einer näherte ſich mir , und ſagte im theilnehmendſten Tone und mit gedämpfter Stimme: „ZJch bin in Verzweiflung, daß Sie die ſchändlichen Worte dieſer Ungeheuer anzuhören gezwungen ſind; doch kümmern Sie ſich deshalb nicht, und ſein Sie überzeugt, daß Sie in dieſem Augenblicke von redlichen Männern umgeben ſind, die aufrichtigen Antheil an Jhrem Schickſale nehmen.“ So gut und ſchnell, als es der Augenbli> geſtattete, dânkte ich dem Redlichen für die Worte des Troſtes. „Das Vergnügen , welches Sie mir ſo eben mach:

*) Anſpielung auf den Tod Königs Ludwig XVI, *