Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte

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Eine von Dalmatien oder vielmehr von der Meeresküſte her gegen Hercegovina operirende Armee hat ven Vortheil, daß ſie ſic der unvertheidigten Narenta glei als einer vortheilhaften Communi‘cationslinie bedienen kann. *)

“Keine bedeutende Veſte hiudert die Communication. Die ehemaligen mächtigen Bollwerke des Herzogthums Santo Saba: Gabella und ſelbſt Poitelj gleichen nur mehr Ruinen, und vermögen niht , einen mît Geſhüß unternommenen Augriff auszuhalten.

Der Fluß iſt mit kleineren Seeſchiffen bis Positelj und mit Flußfahrzeugen au< bis Moſtar hinauf zu befahren, wodur< der Transport des Armeeproviantes auf den ſchlechten Landwegen vermieden wird. |

Auch das Terrain zunächſt dem reten Ufer der Narenta iſt von der Art, daß an den dasfelbe durchziehenden Wegen dem Vertheidiger wenig vortheilhafte Aufſtellungspunkte zur Aufnahme einer Schlacht geboten werden. }

Die dieſe Gegend vurcziehenden Bäche Trebizat uud Begava ſind zwar ihrer tiefeingeſchnittenen Betten wegen ſ{<wer zu überſchreiten, dagegen ſind ſie bei der Kürze ihres Laufes auf der Seite ihrer Urſprünge leicht zu umgehen, und der Jaſenica-Bach, an dem ſi alle Wege zwiſchen Jmosi und der Narenta vereinigen, gewährt ſogar dem Angreifer eine vortheilhafte Poſition gegen den ‘bereits bis Moſtar zurü>gegangenen Vertheidiger.

Alle Umſtände vereinigen ſich daher zum Nachtheile des Vertheidigers und machen dieſen Theil der Hercegovina-Grenze zwiſchen Imokëi und der Narenta zu dem ſ{<wä<ſten des ganzen Landes.

Borausſichtlih wird demnach eine die Hercegovina vertheidigende Armee gezwungen ſein, das rete Narenta-Ufer zu räumen, falls ver Angreifer auf der obbezeihneten Seite vordringt, und da Moſtar als offene Stadt auch niht geeignet iſt , deſſen weiteres Vordringen auf= zuhalten, ſo geht mit dem Verluſte dieſes Flußüberganges, auch die Verbindung über Konjica mit Sarajvo, auf die er vermuthli< großen Werth legen wird, dem Vertheidiger verloren.

Es ift einleuchtend, daß nah dem Verluſte des wichtigen ſtrategiſchen Punktes Moſtar auch ‘die Behauptung des | linken Narenta-

*) Zu einer ſol <en Operation wäre jedo< die ſo ungeſunde und gefährliche Zahreszeit des Hohſommers niht zu wählen.