Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte
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Auf den Dächern liegen überdieß gewichtige Steine, um ſie gegen Windſtürme zu ſichern. Das Haus hat im Erdgeſchoße ein oder zwei Gemächer, und darüber einen Boden, der zwiſchen den Giebeln einen Raum enthält, wo man den Mais und andere Vorräthe aufbewahrt.
Wenige Häuſer haben ein Stocwerk, und zwar nur in den größeren Orten Cetinje, Njegus, Rjeka u. a.
Dagegen haben in den kleineren Dörfern die Häuſer nicht einmal einen Boden zwiſchen den Giebeln, und die Bauart iſt ſehr {lit und roh. Die Mauern beſtehen blos aus unbehauenen Steinen, die kein Mörtel zuſammenhält, und ein ſhle<tes Strohdach beded>t.
TXs Die Bewohner.
Montenegro zählt gegenwärtig nahe an 130.000 Bewohner, Südſlaven, die iliriſche Sprache ſprechend, ‘und ſi< mit wenigen Ausnahmen zur griechiſh-nihtunirten Religion bekennend.
Außerdem beherbergt es eine ſtets wechſelnde, niht unbeträctliche population flottante, Flüchtlinge, meiſt aus den türkiſ<hen Nachbarprovinzen, Uskoken genannt.
Die Cernagorer ſind ein hoher, ſ{<öner und kräftiger Menſchenſchlag. ,
Die Männer erreichen großentheils ſehs Schuh, und haben ein wildes , aber edles und freies Ausſehen , - das, wenn man es einmal gewohnt iſt, mehr Zutrauen als Verdacht erregt.
An fiſiſcher Kraft, Behendigkeit und Ausdauer, an Schärfe der Sinne und Stärke des Sprachorganes bis ins ſpäteſte Alter werden ſie nicht leicht von einem Volke der Erde übertroffen.
Die Thatkraft des Hochländers, ſeine Tapferkeit, ſeine Vaterlandsliebe und Gaſtfreundſchaft ſind bekannt und unbeſtritten.
Dex Montenegriner trägt ein Nationalkleid von maleriſchem _Zuſchuitte.
Es beſteht aus einem weiten, nur bis ans Knie reichenden, blauen Beiukleide , einer zierlih geſti>ten Jace, dem Leibro>e von grober, weißer Wolle, w ler die Bruſt ſtets offen läßt, leichten Sandalen