Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

124 Frankreih 1804

- folgte. Ju derſelben Stunde begab ſich au< der Papſt von den Thuillerien na< dem erzbiſhöflichen Pallaſt, und nachdem er daſelbſt ſeinen völligen Ornat angelegt hatte, verfügte er ſich in einer feyerlichen Proceſſion in die Kirche, woſelbſt er von dem Erzbiſchofe an der Spike ſeines Domkapitels empfangen und unter einem Thronhimmel zu dem für ihn bereiteten Throne begleitet wurde, während man den alten Hymnus: Tu es Petrus, ſang.

Um 10 Uhr brach endlih der Kaiſer aus dem Pallaſte der Thuillerien, in einem äußerſt prächtigen mit $ Pferden beſpannten Staatswagen, worin ſih auch ſeine Gemahlin und ſeine beyden Brüder Joſeph und Louis befanden, auf. Alle Großen des Reichs und alle hohen Hofbeamte formirten dieſen imponirenden Zug, welcher noch beſonders durch das ausgeſuchte prächtig gekleidete Militair, erhöhet ward, ſo wie über: haupt án dieſem Tage gegen 40000 Mann Truppen paradirten. Dex Kaiſer ſtieg mit ſeinem Gefolge ebenfalls im erzbiſchöflichen Pallaſte ab, und nachdem er nebſt ſeiner Gemahlin daſelbſt den kaiſerlichen Schmuck angelegt hatte, verfügte ſich der ganze Zug durch eine Gallerie nah der Kirche, wobey alle Reichsinſignien von den beyfommenden hohen Beamten getragen wurden. Bey dem Eintritt des Kaiſers begab ſich der Papſt vor dem Altare, und ſtimmte das Veni Creator an, während deſſen die Kronbeamten die ſämmtlichen SInſignien des Kaiſers und der Kaiſerin entgegen nahmen. Hierauf richtete der Pabſt an den Kaiſer die Frage: Profiterisne etc,, die der Kaiſer, indem er das ihm vom Großalmoſenier hingereichte Evangelienbuch mit beyden Händen berührte, mit dem Worte: Profiteor, beantwortete,

Nun wurden der Kaiſer und die Kaiſerin vor den Stufen des Altars geſührt, und nachdem ſie niederge: Ó 1 fnieet,