Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

126 Frankreich 1804.

Haupte, und die Hand über das Evangelienbuc<h hal: tend, vor den Präſidenten des Senats, des geſeßgebeus den Corps und des Tribunats, folgenden Eid:

„Ich ſ{hwöre die Unzertheilbarkeit des Staates zu behaupten; die Vorſchriften des Concordats und der gottesdienſtlichen Freyheit , eben ſowol als die Gleichheit der Rechte, die politiſche und bürgerliche Freyheit, die Unwiderruflichkeit des Verkaufs der Nationalgüter zu achten und in Achtung zu erhalten, feine Auflage Zu-erheben, feine Steuer auszuſchreiben, es ſey denn Kraft des Geſebes; die Einrichtung der Ehrenlegion Zu behaupten, und mit der alleinigen Hinſieht auf das Glück, das Intereſſe und den Ruhm des franzöſiſchen Vobfs zu regieren,“

Nach abgeleiſtetem Eide, rief der Waffenherold aus: „Der glorreichſte und preiswürdigſte Napoleon, Kaiſer der Franzoſen, iſt gekrönt und auf den Thron geſektz es lebe der Kaiſer!“ welches von allen Anweſenden wiederholt wurde, und der ganzen Stadt durch den Donner des Geſchüßes verkündiget wurde,

Endlich wurde vom Papſte das Tedeumn angeſtimmt, während deſſen der Kaiſer, die Prinzen, die hohen Reichsbeamten und die vorgenanuten drey Präſidenten das Protocoll der Eidesleiſtung unterzeichneten; womit denn dieſe feyerlihe Handlung beſchloſſen ward, Der Kaiſer und der Papſt begaben ſich nun, da die Dunkel: heit bereits eingetreten war, unter ‘dem Scheine vieler hundert Fackeln, in derſelben Ordnung wie ſie gekommen waren, nah den Thuillerien zurú>.

Feſtlichkeiten, wie ſie Paris noh nie geſehen hatte, und die mit’ denjenigen, die während der Revolution ſtatt gefunden, in einem ſonderbaren Contraſt ſtanden, verherrlichten dieſen Abend [und die zunächſt folgenden “Tage, Wer ſollte es damals wol geahndet haben, daß

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