Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

128 - Frankreich 1804,

len anweſenden Großen des Neichs begleitet, im Krönungsornate, um 10 Uhr Morgens, nach dem Marsfelde, und nachdem er den daſelbſt errichteten Thron eingenommen hatte, rückten die Militair: Deputationen ſo nahe als mögli<h heran, welche von den Kaiſer. mit folgenden Worten angeredet wurden: „Soldaten, hier ſeht Jhr Eure Fahnen;z dieſe Adler werden Euch immer zum Vereinigungspunfte dienen, ſie werden ſih über: all befinden, wo ſie Euer Kaiſer zur Vertheidigung ſei? nes Throns oder ſeines Volfe für nôthig erachten wird. Ihr {wört, Euer Leben zu ihrer Vertheidigung auf: zuopfern, und ſie dur< Euern Muth beſtändig auf dem Wege des Sieges zu erhalten.“ Hierauf wurden die Adler von den ſie tragenden Obriſten in die Höhe gehoben, und von allen Seiten erſchallte der Ausruf: „Wir ſchwören es,“ Nachdem nun die Adler bey ih: ren Corps angelangt waren, defilirten die Deputirten Pelotonweiſe, die übrigen Truppen aber Diviſionsweiſe, dem Throne vorbey, worauf ſich der Kaiſer mit ſeinem Gefolge wieder in voriger Ordnung nach den Thuillerien zurück verfügte.

Um ſi von der Conſequenz Napoleons, während ſeiner Regierungsperiode, eiuen Begriff zu machen, verdient es bemerkt zu werden, daß ex in der am 27, Dec. an das geſeßgebende Corps gehaltenen Rede, unter andern, die merkwürdigen Worte ſprach; „Wenn mich der Tod nicht mitten în meinen Arbeiten Überraſcht , #0 hoffe ih den Nachkommen ein Andenken zu hinterlaſſen, das auf immer meinen Nachfolgern als Beyſpiel oder Vorwurf dienen ſoll.“ Zugleich fügte er am Schluſſe die Verſicherung hinzu, daß er das Gebiet von Frank* ‘reih niht erweitern, und feinen Staat dem Reiche einverleiben wolle. Jn wie fern er in der Folge dieſe Zuſage gerechtfertiget hat, wird der fernere Gang der Begebenheiten lehren,

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