Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

132 Frankreich 1805.

Oeſterreich vorkommen werden, wurde na<h den unglücklichen Vorfällen für die öſterreichiſche Armee, bey Ulm und nach der berühmten Schlacht bey Auſterliß, noch am 26. Dec. 1$05, durch den Frieden von Presburg beendiget. Wahrſcheinlih wäre Napoleon mit dieſem Kriege nicht ſo leicht fertig geworden, wenn ihm nicht der Umſtand zu ſtatten gekommen wäre, daß die ruſſi{e Armee erſt anfam, als die óſterreichiſche hon größrentheils vernichtet war, und wenn er niht mit Hintenanſelung alles Völkerrechtes, ſeine Nordarmee, durch das neutrale preußiſche Gebiet hätte anrücken laſſen, um ſo den Oeſterreichern- den Rückzug * abzuſchneiden, Ob der Ausbruch dieſes Krieges Napoleon willlommen geweſen ſey, da derſelbe ſeinen Plan einer engliſchen Landung vereitelte, und ob es mit dem leßtern wirkli ein“ wahrer Ernſt geweſen ſeyn mag, wie man aus dei ungeheuern Rüſtungen hätte {ließen ſollen, iſt niht entſchieden ; indeß ſagte er in einer unterm 14. Oct. 1805 erlaſſenen Proclamation: „ohne dieſen Krieg wären wir heute in London.“

Dem ſey nun übrigens wie ihm wolle, ſo erhielt Frankreich doch durch dieſen Frieden völlig das Uebergewicht in Deutſchland und Stalien, indem die größern Staaten ſich gänzlich dem Willen des Eroberers fügen mußten; von den {wächern aber gar nicht mehr die Rede wav, da ſelbige nur noch ‘der Form nach exiſtirten, Auf Koſten der übrigen wurden Bayern und Wäürtenberg zu Königreichen erhoben, Venedig mit Ftalien verbunden, Neapel dem Prinzen Joſeph und Holland dem Prinzen Louis, Bruder des Kaiſers, zugetheilt. Um“ nun das ſüdliche Deutſchland ganz nach ſeinem Willen zu beherrſchen, errichtete Napoleon den Rheiniſchen Buud, zu ‘deſſen Protector er ſich - ſelbſt erflárte. ; » Arad

So groß aber auch die durch’ dieſen kurzen Feldzug errungenen Vortheile, auf dem veſten adt u

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