Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

138 Frankreich 1806.

ſollte. Umſonſt bemühete man ſich den leßten Wunſch des Sterbenden, mit ungebundenen Händen zur Schlachtbanf geführt zu werden, auszuwirfen, und. da niemand von den Anweſenden dies traurige Geſchäft übernehmen wollte, ſo verrichtete dies ein franzöſiſcher Solz dat, mir aller erdenklichen Strenge. Auf dem Richtplaße wurde ihm die Wahl gelaſſen, mit offenen oder verbundenen Augen zu ſterben], und er wählte das erſtere, weil ex ſein mit Thränen ganz durhnäßtes Taſchentüch ſeiner Gattin zum Andenken beſtimmt hatte; allein auf Zureden des Geiſtlichen , welcher ſein Tuch dazu hergab, licß er ſich bewegen, die Augen verbinden zu laſſen. Aver auch noch die lekten Augenblicke Palms, ließen eine traurige Erinnerung zurü>, und ſtimmten jedes fuúhlende Herz, ſelbſt das ſeiner Henker, zum Mitleiden. Die drey kommandirten Soldaten, welche ihm den Tod geben ſollten, zitterten, und verfehlten ihr Ziel, Palm fiel verwundet nieder, aber er lebte noch. Sogleich traten drey andere hervor, aber ſollte man es denken kônnen, auch dieſe feuerten ihre Gewehre vergeblich auf das ſich auf der Erde frümmende Schlacht- opfer ab, deſſen Gewinſel alle Herzen der Anweſenden zerriß, ©“ Endlich traten zwey Soldaten - hinzu, - und fiellren die Läufe ihrer Gewehre auf die Schläfe des Unglücflichen, wodur< denn deſſen Kopf zerſchmettert und ſeinem Leiden ein Ende gemacht wurde:

So endete ein biedrer Mann, dev als Opfer einer gränzenloſen Tyranney fiel ; denn nur ein Tyrann fonnte in der gedachten Schrift, wenn auh Palm Ver: breiter derſelben geweſen wäre, eine Aufforderung zum Aufruhr und Mord finden, obgleich: es nicht geleugnet werden fann, daß darin mehréère freye Aeußerungew Úber das Beträgen der Franzoſen enthaiten waren, Auf jeden Fall würde doh Palm, als deutſcher Bürger, nur von ſeiner eigenen Obrigkeit haben gerichtet werden

töunen,