Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

142 Frankreich 1808.

pen, ſammt ihrem muthigen Anſührer Romana, - einige hundert Meilen weit von ihrem Vaterlande entfernt, nach Dännemark auf die Juſeln Seeland und Fühnen deportirt hatte: ſo mußte er denuoch hier die Erfahrung machen, daß ſein großer Plan ſcheiterte, und daß es nicht ſo leicht ſey, eine Nation, wo man in jedem Einzelnen einen Feind und in jedem Hauſe eiue Feſtung findet , zu beſiegen, als ein Land zu erobern, deſſen Schickſal oft von einer einzigen Schlacht / abhängt, Kaum hatte der neue König von Spanien ſeine -Reſidenz bezogen, und ſich daſelbſt am 25. July 1808 proclamiren laſſen, als derſelbe auch ſhon, wegen einer totalen Niederlage des Generals Düpont „ welcher Madrid deen ſollte, am 1, Aug. -die Flucht ergreifen mußte. Dúpont mußte dies Mißgeſchi>, ohnerachtet ſeiner frühern Verdienſte, im Fort la Malgue bey Toulon büßen. Portugall mußten die Franzoſen gleich? falls räumen, nachdem der General Junot bey Vimeyra am 21. Aug. geſchlagen war, ‘

Napoleon ſahe és jet ſchr wohl ein, daß man zur Unterjochung der pyrenäiſchen Halbinſel, noch weit größere Hülfsmittel bedürfe; um daher dieſe anwenden zu fónnen und ſi<h im Rücken feiner Gefahr bloß zu ſtellen, E er es nothwendig, daß Band mit Rußland und mehreren Fürſten veſter zu knüpfen; deshalb denn auf ſeine Veranlaſſung: im Octob. 1808 eine perſônliche Zuſammenkunft: der Monarchen in Erfurt gehalten wurde. Jeßt glaubte Napoleon von dieſer Seite gänzlich geſichert zu ſeyn, um ſich ausſchließlich mit der Eroberung von Spanien beſchäftigen zu könnenz als lein diesmal hatte er ſich: verre<net, da die übrigen europäiſchen Mächte es nicht gleichgültig geſchehen laſſen konnten, daß dieſer Coloß den größten Theil von Europa verſchlinge, um nachher den Ueberreſt zu zertreten, Unbeſorgt eilte nun Napoleon ſelbſt nach Spanien,

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