Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1809, 143

um die dortigen Kriegsoperationen zu leiten, und das angefangene Werk zu vollenden; woſelbſt er denn auch wirklich ſo glücflih war, nah mehreren gelieſerten Schlachten und errungenen Siegen, am 4. Dec, Madrid zu beſehen. Voll Selbſtvertrauen bédrohete er Spanien, die ‘ſpaniſche Krone, bey längerer Widerſelz lichkeit auf ſein eigenes Haupt zu ſeben, die Spanier als ein überwundenes Volk zu behandeln, und ſeinen Bruder auf einen andern Thron zu ſeßen,

Nachdem nun Napoleon den größten Theil ſeiner Macht nah Spanien gezogen hatte, glaubte der Kai? ſer von Oeſterreich den günſtigen Augenbli> benußen zu müſſen, um die ſeinem Reiche, durch den Uebermuth des franzöſiſchen Herrſchers, zugefügten ¡Nachtheile zu rächen. Aber noch war es nicht Zeit , die großen Plane des-fühnen Eroberers zu vernichten. Noch einmal gieng Napoleon groß und mächtiger als je aus dem Kampfe hervor, ſo ſchwankend auh beym Anfang deſſelben, das Reſultat zu ſeyn ſchien. Auch diesmal gelang es ihm, eine große, vornámlih aus Bundestruppen beſtehende Armee, den Oeſterreichern, die ohne irgend einen Beyſtand, am 9. April 1809 den Krieg eröfneten, entgegen zu ſtellen, und in vier ungeheuren Schlachten, bey Abensberg am 20. April, bey Ecrnühl am 22. April, bey Aspern und Eslingen am 21. und 22. May, und bey Wagram-am 54 und 6. July, den Frieden von Wien am 14, October zu erringen, Wie Rieſen kämpſten Oeſterreichs Krieger, wider den andringenden Feind, und ewig denfwürdig blieben die genannten Tage, worin ſich deſſen Helden mit unſterblichem Ruhme bes deten, in den Annalen der öſterreichiſchen Geſchichte z aber vergebens waren alle Anſtrengungen, und umſonſt floß das Blut dieſer Braven. : Dieſer Krieg foſtete Oeſterreich beynahe Einfünftheil ſeiner Monarchie, womit Napoleon theils ſeine Verbündeten belohnte,

: theils