Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1810. 14)

Hier ſtellte man ihn vot das fürchterlihe Revolue tionstribunal, welches ihn zum Tode verurtheilte, ohne daß es ihm geſtattet ward, ſi< zu vertheidigen, Jos ſephine that alles, um ihren unglü>lihen Gemahl zu retten, allein vérgebensz ſie wurde gleichfalls verhaf: tet, und ſchon war ihr Tod entſchieden, als der ote Thermidor erſchien, und ſie dur< den Sturz der Ty: xannen ihre Freyheit wieder erhielt. Durch die Unterſtúßung des Directors Barras fam ſie wieder im Beſib von Malmaiſon, der au< nachher die Vermählung mit Bonaparte einleitete. Während dieſer [Ehe hatte ſie ebenfalls vielen Kummer zu bekämpfen, in: dem ihr gefühlvolles Herz durchaus niht mit den Handlungen ihres Gemahls übereinſtimmte, ſo wie ſie auch ſtets für deſſen Leben beſorgt war. Beſonders ſuchte ſie, wiewol vergeblih, ihren Gemahl zu bewegen , die Waffen niederzulegen, und ſich künftig nicht mehr mit Eroberungen, ſondern mit dem Wohlſtande ſeines Reiches, zu beſchäftigen; indem ſie es fúr unmöglich hielt, daß ein ſo ungeheures Reich Beſtand haben fönne, Der höchſte Glanz irrdiſcher - Größe war ihr zu Theil geworden, und endlich erfolgte jene bittere Trennung, die ſie nicht lange überlebte. Noch war ſie Zeugin des Sturzes ihres ehemaligen Gemahls, für den ſie während deſſen Zuges nah Mos: fau ſehr beſorgt war, als endlih am 31: May 1814 der Tod ihrem ſ{hónen, aber verhängnißvollen Leben éin Ende machte, :

Unbekannt war es no< eine kurze Zeit, aus welhem Fürſtenhauſe Napoleon ſi< ſeine zweyte Gemah. lin wählen würde, und endlich fiel die Wahl auf die Prinzeßin Maria Ludovica, älteſte Tochter des Kaiſers Franz von Oeſterreih. Die Vermählung wurde am x. April 1810 zu Paris mit vielen Feyerlichkeiten vollzogen, aus welcher Ehe ein Prinz, Napoleon Franz

i K 2 Carl