Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1814. 155

war, welche die Vertheidigung der Hauptſtadt beſorgen ſollte; allein dieſe hatte ihre Pflicht vernachläßigt, und wenig oder nichts gethan, um dem vorrückenden Feinde Widerſtand zu leiſten, - Als Napoleon in der Nacht zum 31. März, bey Cour de France, die Vorgänge in Paris erfuhr, und die Reſte der fliehenden Beſaßung der Hauptſtadt ſah, rief er aus: »ich bin verrarhen“, Vergeblich war jet jeder weitere Verſuch, die Hauptſtadt zu hüben, daher begab er ſich nach Fontainebleau, woſelbſt der Entſchluß gefaßt rourde, ſich hinter die Loire zu ziehen, von dort aus aber noch einmal das Aeußerſte zu wagen, um die Feinde zurü>zuſchlagen; ¿umal, da no<h 300200 Franzoſen unter den Waffen waren, und ſich feine Pläke von Bedeutung in den Händen dex Alliüirten befanden,

Die Abſicht Napoleons gehet am deutlichſten aus dem leßten Búlletin hervor, worin es heißt: „Der Kaiſer zog die Aube hinunter, und fam auf die Höhen von Parisz aber man denke ſich ſeinen Schmerz und ſein Erſtaunen, als er vernehmen mußte, ſeine Hauptſtadt habe fleinmüthig und verzagt capitulirt. Er haîte Paris die Pfänder ſeiner Liebe und dex Nationalehre anvertraut, und ſie hat dieſelben ſchändlih verrathen, 800000 Menſchen konnten den Feind zittern machen z ihre Umgebung war in haltbaren Stand verſet und 300 Kanonen konnten fie vertheidigen; die National: garde hatte geſchworen die Stadt zu beſhúßen, und das Leben hinzugeben; 40000 Mann ſtanden zu ihrer Vertheidigung vor den Thoren, und der Kaiſer ſelb eilte mit einem unbeſiegten Heere herbey. Die Stadt konnte ein Abgrund werden, der den Feind verſchlang, und ſte hat es vorgezogen, liebex mit allen ihren Hülfsquellen ſich ihm zu übergeben. Der Kaiſer hat befohlen, ſie von der Liſte ſeiner guten Städte auszuſtreichen. Sein Lager wird künftig ſeine Hauptſtadt ſeyn, Er zieht

ſich