Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

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Der Marſchall Soult wurde vom Kriegswminiſterium ente laſſen, und der General Clarke trat in deſſen Stelle. Die beyden Kammern, welche erſt am x. May zuſammen fommen ſollten, verſamtnelten ſich ſhon jekt, und dex König hielt am 16. März eine Rede an dieſe Reichsé verſammlung, die mit dem Ausrufe: „es lebe der Kö? hig! Sterben für den König !“ evwiédert wurde, Obe gleih der König in einer Proclamátion erklärte, daß auf den Fall, wenn der Exkaiſer Fortſchritte machen würde, 300000 Mann fremde Truppen in Frankreich einbrechen, und alle Greuel des Krieges- ber dieſes Reich kommen würdenz ſo konnte doh nichts gegen die mit jedem Tage wachſende Macht Napoleons vorgenommen wer? den. Selbſt die Nationalgarde von Paris, welche noch am 19- März den Eyd der Treue erneuerte, fühlte ſich zu {wah , irgend cinigen Widerſtand zu leiſten, und ſo ſahe ſich der König, welcher auf allen Seiten von Verräthern umgeben war, um nicht am Ende gar an Bona? parte ausgeliefert zu werden, genöthiget, in der Nacht zum 20, März Paris zu verlaſſen, Napoleon traf ami folgenden Morgen um 4 Uhr zu Fontainebleau ein, und erhielt hier die Nachricht, daß der König Paris ver laſſen habe; worauf er noch an ſelbigem Tage, Abends 8 Uhr, ſeinen Einzug in die Hauptſtadt des Reichs, be: gleitet von denjenigen Truppen, die man no< am Morgen gegen ihn ausgeſchi>t hatte, hielt. Ein pariſer Sournal drüte ſich úber dieſe ſchnellen Fortſchritte Napoleons, ſchr originell, folgendermaaßen aus: „Am 26. Febr iſt der Corſe von Elba geſegelt; am 1. März landete Bonaparte bey Cannes; am 7. März hakt ſich der General Bonarparte Grenoble's bemächtigt; am 10. März iſt Napoleon zu Lión eitigezogen 5 geſtern iſt der Käiſer zu Fontainebleau empfange, und morgen werden Sr. Kaiſerliche Majeſtät in den Thuillerien erwartet,“

Kaum