Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Feankreich 1815." 173

Z Uhr Nachmittags begann die Schlacht, Und das Dorf St. Amand fiel bald în feindliche Hände. Von der preußiſchen Armee waren nur drey Corps gegenwärtig, da die Ankunft des vierten Corps, welches bey Lüttich ſtand, durch allerley Zufälle verſpätet war. Der Feind wandte ſich nun gegen das ‘große maſſive Dorf Ligny, um deſſeu Beſib volle 5 Stunden gekämpft wurde. Jede Parthey hatte einen Theil des Dorfes beſet, Hinter welchem die Jnfanterie aufgeſtellt war, die ſtetê dur friſche Truppen ergänzt wurde. Eben ſo waren die Höhen an der einen Seite des Dorfes von preußiſcher und an der andern Seite von feindlicher Artillerie beſet, ſo daß gegen 200 Kanonen voir beyden Seiten auf das Dorf ſpielten. Zwar wurde ein Theil ‘des Dorfes St. mand von den Preußen - wieder erobert, da: aber weder das vierte Corps Preußen, noh auch der von: Wellington verſprochene “Succurs, welcher ſelbſt angegriffen war, anfam, ſo war der Rüctzug unvermeidlich, und dies um ſo mehr, da der Feind in der Dämmerung ſih um das Dorf ge: ſ{lihen hatte, während einige Regimenter Cavallerie auf der andern Seite die preußiſche Linie durchbrachen. Deſſen unerachtet entſtand . feine Unordnung, ſondern der Rückzug. geſchah mit vollkommener Ruhe, und alle Angriffe der feindlichen Cavallerie , wurden ganz falt: blútig abgeſchlagen. Eine halbe Stunde vom Schlacht‘felde ſtellte ſich die Armee wieder auf, und am folgen‘den Morgen erſt zog ſie ſi< hinter das Defilee von Mont St. Guibert zurü>, Das dritte Corps zog ſich na< SVembloux, wo es mit dem vierten Corps “zuſammen traf. i

Auch die Armee unter Wellington hatte an dieſem Tage gleichfalls einen harten Kampf, bey Quatre bras, mit dem Feinde zu beſtehen , deshalb es ihm unmög‘lich war, Blücher, ſo wie: er es gewünſcht hatte, zu

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