Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreih 1815. 75

lerie ſtufenförmig über einander in mehreren Reihen ſpielte, zwiſchen denen die Truppen brigadenweiſe, in der ſchönſten Ordnung in die Ebene hinabſtiegen, während ſih aus dem, auf der Höhe im Hintergrunde liegenden Walde immer neue Maſſen entwickelten.

Die RNetirade des Feindes gieng anfänglich ‘no< in einiger Ordnung vor ſi<, ſo lange nämlih ſeine Garden das Dorf Plauchenoit verthetdigen konnten, als daſſelbe aber mit Sturm genommen war, und ‘der Feldmarſchall die Ordre ertheilt hatte. daß der lebte Hauch von Menſchen und Pferdèn zur Verfolgung des Feindes aufgeboten werden ſollte, wurde die Verwirrung ‘allgemein. Eine mondhelle Nacht begünſtigte dié Verfolgung, und alles was von den Siegern erreicht werdèn fontite, wurde getödtet oder gefangen, ‘ohne die Worte des Evangeiii dieſes Tages, „Seyd barmherzig“, zu berú>ſichtigenz vielmehr nur die Worte eben ‘dieſes Evangelii beachtend, „ein vollgedrüc>t, gerüctelt und Überflüſſig Maaß wird man in euren Shooß geben; denn eben mit dem Maaß da ihr mit gemeſſen, wird man eu< wieder meſſen,“

Alles ſlúchtete nun in der größten Unordnung, untrr unaufhörlicher Verfolgung dér Sieger, ſo daß die Chauſſee mit .unzählbaren Waffen aller Art und Fuhrwerfen, nebſt todten und bleſſirten Menſcheu und Pferden gänzlich bede>t war, und das Ganze einem „großen Schiffbruche ähnlich“ ſah. Die ganze franzöſiſche Armee war beynahe aufgelöſet, nur das Corps des Marſchalls Grouchy, ‘und das, des [Generals Vanvamme,, entfkamen über Namur, und ſuchten ſich wieder zu organi: ſiren. “Vielleiht wäre der Sieg nicht ſo entſcheidend geweſen „wenn man dem Feinde Zeit gelaſſen hätte, ſich noch einmal zu ſammeln z allein jeßt blieb Napoleon, der nur mic genauer Noth der Gefangenſchaft

ent-