Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

230 Oeſterreih 1809.

der Friede von Wien, am 14. Oct. 1809, Salzburg, Berchtolsgaden, einen Theil von Oeſterreich ob der Ens, Görz, Montefalcone, Trieſt, Jſtrien, Krain, ei: nen Theil von Kärnthen und Croatien, den Reſt von Dalmatien, und den größten Theil von Gallizien. Oeſterreich hatte alſo von 12000 Quadratmeilen und 28 Millionen Menſchen, nur no<h 9824 Quadratmeilen und 20 Millionen Menſchen übrig behalten; indeß war es do< noch immer ſtark genug, um nach einiger Ruhe jedem Angriſſe mit Nachdru zu widerſtehen: ſo wie denn auch wirklich dieſe Macht in der politiſchen Waagſchale 1813 den Ausſchlag gab.

Nach ſo vielen verheerenden Feldzügen, mußte Oe: ſterreich aber doh darauf bedacht ſeyn, einen dauerhaften Frieden zu erringen, und dieſer wurde durch die Vermählung der Erzherzogin Ludovika, Tochter des Kaiſers von Oeſterreich, mit dem Kaiſer Napoleon erreicht. Es ließ ſi<h erwarten, daß durch dieſe Vermählung beyde Kaiſerhöfe verſöhnt, und alier Zwiſt, der vielleicht in einem perſönlichen Haß gegen Frank: reich zu ſuchen war, auf lange Zeit gehoben wäre.

Oeſterreich blieb nun ruhiger Zuſchauer bey allen Vergrößerungsplänen Napoleons, und leiſtete auch die vertragsmäßige Hülfe bey dem im Jahre 1812 aus: gebrochenen Kriege mit Rußland; als aber Napoleon im Jahre x813 die Vermittelung des Kaiſers von Oeſterreih und die gemachten Friedensvorſchläge zu Prag verwarf, ſo ergrif es die Yarthey wider ihn, und brachte dem deutſchen Vaterlande das leßte Opfer, wodur< daſſelbe wieder als ein unabhängiger Staat, vom fremden Joche befreyt wurde.

Zu Wien wurde nun der große Monarchen : Congreß eröffnet, woſeibſt ſich der Kaiſer von Rußland und die Könige von Preußen, Dännemark, Bayern und Würtenberg, nebſt vielen andern Fürſten und R

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