Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

234 Preußen 1794. -

zeichneten ſich die Preußen am 23. Nov. bey Pirmaſens, und in den drey leßten Tagen dieſes Monats bey Kaiſerslautern aus, welche Tage dem Feinde über 10000 Mann foſteten.

Außerdem hatte Preußen ſich auh in dieſem Jahre im Beſiß eines großen Theiles von Polen geſelt, wodurch das Gebiet deſſelben um 1061 Quadratmeilen erweitert wurde, und die großen Städte Warſchau, Danzig und Thoren unter preußiſche Bothmäßigkeit famen.

Am 3x1. Jan. 1794 legte der Herzog von Braunſchweig das Commando am Rheine nieder, welches dem Feldmarſchall von Möllendorf übertragen wurde; indeß ſchien es dem preußiſchen Hofe nicht mehr ein rechter Ernſt zu ſeyn, den Krieg gegen Frankreich fortzuſcßen ; vielmehr war daſſelbe darauf bedacht, ſich aus der Coalition herauszuziehen, zumal, da man das Anverlangei des Königes, die desfallſigen Koſten von Seiten des deutſchen Reiches zu tragen, niht bewilligen wollte. Wirklich verließ auch die preußiſche Armee am 22. März bis auf 2000 Mann den Kriegsſchauplaß, und wnrde erſt dur engliſche Vermittelung bewogen, den Kampf gegen Frankreich fortzuſeßen,

Unter dieſen Umſtänden ließ ſi< eben kein günſti: ger Ausgang dieſes Feldzuges erwarten, da eine allge: meine Spannung zwiſchen den verbündeten Mächten herrſchte. Die Oeſterreicher am Oberrhein waren gänzlich zurügeſchlagen, und auch die Preußen beſchränften ſich nur no< auf die Vertheidigung der Veſtung Maynz. Das Mißvergnügen des preußiſchen Hofes úber einen Krieg, worin alles zu verlieren und nichts zu gewinnen ſtand, ſtieg mit jedem Tage höher, und {hon fonnte man aus der Stimmung deſſelben nur zu deutlich merken, daß es jede Gelegenheit benußen werde,

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