Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Preußen 1794. 235

einen Separatfrieden zu \{hließen, Endlich wurde der Schleyer gelüftet, und die Friedensunterhandlungen zu Baſel eingeleitet; wohin vom Könige der Graf von Golz abgeſandt ward, um mit dem franzöſiſchen Ge“ ſandten Barthelemy daſelbſt, dies heilſame Werk zu Stande zu bringen. Durch den am 6. Febr. erfolge ten Tod des Grafen von Golz erlitt dieſe Angelegens heit eine Zögerungz indeß wurde der Friede doh end: lich am 5. April, von dem Baron von Hardenberg und Barthelemy zu Baſel unterzeichnet, deſſen Haupt: bedingungen darin beſtanden, daß das gute Vernehmen zwiſchen beyden Thei!en wieder hergeſtellt ſeyn ſolle, die deutſchen Provinzen auf dem linken Rheinufer bis zum Frieden von Frankreich beſet bleiben ſollenz Preußen hingegen auf dem rechten Rheinufer, bis am Mayn, einen Cordon zichen, und die preußiſche Vermittelung für jeden Friede ſuchenden Reichsſtand angenommen werden ſolle,

Dieſer Schritt des preußiſchen Kabinetts, erregte bey den übrigen wider Frankreich verbundenen Mächten, die größte Unzufriedenheit, beſonders deshalb, weil Preußen auch als Miktſtand des deutſchen Reiches einen Separatfrieden geſchloſſen hatte; mithin auh deſ: ſen Contingent zurückziehen mußte- Allein da Frankreich nur unter dieſer Bedingung zum Frieden geneigt war, ſo blieb für Preußen keine andere Wahl übrig, wenn es anders ‘ſeinem Reiche und dem nördlichen Deutſchlande. der Wohlthaten des Friedens theilhaftig machen wollte, als ſi< zu einem gänzlichen Abtritte vom Kriegsſchauplaße zu entſchließen.

Seit dieſem Frieden blieb der König von Preußen ruhiger Zuſchauer bey dem großen Kampfe, den Oeſterreich und deſſen Verbündeten mit Frankreich führten, nur einzig und allein damit beſchäſtiget, ſeinem Volke alle Segnungen dés Friedens zu verſchaffen, und alle

E | Quel-