Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

268 Rußland 1807

der Nähe ‘des Schlachtfeldes ſtehen blieben, ohne daß der eine oder der andere Theil einen neuen Angrif wagte. Zuerſt zogen ſich darauf die Ruſſen und Preußen nah der Gegend von Königsberg zurÜ, worauf denn auh die Franzoſen am 17. Febr. ſi<h ebenfalls weiter zurücfzogen. | Wenig Erhebliches fiel nun in den nächſten Monaten vor , während man von beyden Seiten fortſuhr- neue Kräfte zu ſammeln. Doch noch einmal ſollte der Todesenge! ſeine blutige Fahne ſchwingen; noch einmal ſollten die preußiſchen Fluren in dieſem Kriege mit fremden Blute -getränkt werden, und das unbedeutende Friedeland ſollte in der Geſchichte einen unſterblichen Nanmien erhalten. Als Vorſpiele dieſes großen Schauſpieles, fielen am 5. Juny bey der Paſſarge, am 9.-Juny bey Glottau und an 10. Juny bey Heilsberg ſehr heiße Gefechte vor, wodurch aber uichts entſchieden wurde. Die ruſſiſche Armee hatte ſich am 14. Juny bey Friede: land. geſeßt, woſelbſt denn gegen Abend die lebte große Schlacht in dieſem Kriege vorfiel, die den Ruſſen über 30000 Mann an Todten und Gefangenen koſtete; aber auch franzöſiſcher Seits blieben 4 bis 5000 Manñ auf dem Plake, Jekt zog ſich die ganze ruſſiſch - preußiſche Armee nach Tilſit, woſelbſt ſie den Niemen paſſirte, und ſich auf der rechten Seite dieſes Fluſſes wieder ſebte. Napoleon folgte derſelben mit ſeiner Armee auf dent Fuße nach, und verlegte ſein Hauptquartier am 19. Juny nach Tilſit. Hier war deun das Ziel dieſes großen Kampfes , indem Napoleon eben feine große Luſt bezeigte, den Uebergang über den Niemen zu erkämpfen. Ex nahm daher den am 18. Juny von Benningſen vorgeſchlagenen Waffenſtillſtand an, worauf denn am 25. Juny eine perſönliche Zuſanimenkunft der beyden Kaiſer auf dem Niemen Statt fand, die denn endlich den am 7. July zu Tilſit abgeſchloſſenen Frieden zur Folge hatte, 44 Wl