Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

32 Frankreih 1792.

regeln, und ſo wurden ſämmtliche ausgewanderte Pritizen als Verſchwörer wider die Sicherheit des Staates unter Anklage geſtellé, auh der Graf von Provence allex Anſyrüche an die Regentſchafc verluſtig erklärt. Die Prinzen verſuchten nun alles, um die auswärtigen Mächte , und beſonders Oeſterreich zum Kriege gegen Frankreich zu bewegen z; allein die große Macht welche von Frankreich zuſammen gebracht wurde, ſo wie die friegeriſhe Stimmung der Nation, und beſonders die Gefahr, welche für das fönigliche Haus dadurch veranlaßt werden konnte, waren triſtige Gründe den Ausbruch des Krieges ſo lange als möglich zu verhindern, und ſich damit zu begnügen, die Armeen im ſchlagfertigen Stande zu erhalten, Frankreich beſtand nun durchaus darauf, daß die Emigrirten bis den 15. Jan. von den Grenzen Frankreichs ſich entfernen und die Rüſtungen einſtellen ſollten ; widrigenfails man die Nichterfüllung dieſes Anverlangens als einen Friedensbruch anſehen werde. Wirklich fürchteten die, Churfürſten von Maynz und Trier von den Franzoſen überfallen zu werden, und mußten ſi<h daher bequemen den Emigrirten einen fernern Aufenthalt in ihren Staaten zu unterſagen, wenigſtens die Bewaſfnungen derſelben niht zu geſtatten. Der Prinz von Condé zog nun nach dem Bißthume Straßburg , ein anderes Corps der Emigrirten nach Neuwied, und der größte Theil derſelben legte die Waffen nieder, um nicht den bisherigen Aufenthalte zu verlaſſen

Dieſe Nachgiebigkeit von Seiten der deutſchen Fúrfen, ſchien das Ungewitter zu zerſtreuen, obgleich die Nation, unter dem Wahlſpruche: Friede den Hütten und Krieg den Palläſten, kaum mehr abzuhalten war, und vom Könige durch eine ernſte Proclamation unterm 4. Januar, zur Ordnung und Ruhe aufgefordert werden mußte, Schon damals ließ es ſich vorausſehen,

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