Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden
Frankreich 1792+ 33
was man von einem Kriege mit einer Nation zu befürchten habe, wenn jeder ſich zu den Schaaren dréngt, um die Freyheit des Vaterlandes zu behaupten und ſeine Ehre zu vertheidigen. Die Aufrichtigkeit des Königes wurde vom Volke allgemein bezweifelt, indem man ſich zu ſehr überzeugt hielt, daß alles was bisher vom Könige und ſeinen Miniſtern gethan war, nur zum Schein geſcheheu wäre, und daß er vielmehr insgeheim mit den fremden Mächten und den ausgewanderten Prinzen einverſtanden ſey.
Die Nationalverſammlung beſchäftigte ſh nun unausgeſeßt mit der großen Frage über Krieg und Frieden, und beſchloß endli<h am 25. Januar, daß man den Ver? trag mit Oeſterreich von 1756 als verlebt anſehen fönne, und daß ſi< dieſe Veacht bis zum x. März erklären ſolle, ob fie den Frieden mit Frankreich erhalten und auf die Bündniſſe und Verträge zum Nachtheile Frankreichs verzichten wolle oder niht; da denn eine nicht: befriedigende Antworc oder eine zögernde Ausflucht als eine Kriegserflärung angeſehen werden ſolle. -Inzwi? ſchen meldete der König der Nationalverſammlung, daß er bereits vom Kaiſer die Erläuterung, über die dem Churfürſten von Trier verſprochene Unterſtüßung, über die Einmiſchung des Kaiſers in Frankreichs Angelegen: heiten, und über die Verbindung der Souveraine, zur Erhaltung der Sicherheit und Ehre der Kronen , gefor: dert habe.
_Ehe noch deshalb eine Erklärung erfolgen konnte, erließ die Nationalverſammlung ein Manifeſt an alle Völker von Europa, welches offenbar die Abſicht hatte, den Jacobiniſchen Freyheitsſ{windel über ganz Europa zu verbreiten, und die Völker mit ihren bisherigen Regenten zu entzweyen, Dieſer Schritt war nun durche aus nicht geeignet den Frieden zu erhalten, indem die Ruhe und Sicherheit anderer Staaten dadurch gefährdet
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