Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel
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Charlotte. Die Nachrichten ſind ſo ungewiß von den Armeen, daß Niemand weiß, was ex glauben foll. 10. Februar. Die Nuſſen ſind bereits in Warſchau. Alle jungen Leute gehen von hier na< Breslau, um bei den freiwilligen Jägern einzutreten. 11. Februar. Kaum weiß man, ob wix franzöſiſch oder ruſſiſch ſein werden, das Geſchi> ſteht noh immer ſo drohend und dunkel über uns! Alles, was nur kann, ſtrömt nah Breslau zu den Jäger-Bataillonen, die der König errichtet. 12, Februar. Alexander iſt in Warſchau. Augereau hat durchaus niht wollen unſere Garde ausrü>en laſſen, aber Gottlob, ihm zum Troß iſ ſie heute früh um ſe<s Uhx abmarſchirt. 15. Februar. Man ſagt, die Ruſſen gehen vorwärts; ah, wenn man nux bei uns den Entſchluß wagte, jeht auf die rehte Seite überzugehen ! 17. Februar. Die Ruſſen ſchlagen überall die Franzoſen, au<h die eben erſt von hier ausmarſchirten ſind glei darauf geſchlagen worden. Jh wollte nur, ſie wären exſt alle aus der Stadt hinaus und daß endli<h die Ruſſen einrü>ten. Aber ach, wenn man denkt, daß man no< immer niht weiß, auf welcher Seite wix fechten werden! 18. Februar. Es heißt, daß ein Gefecht bei Blumenberg ſtattgefunden hat und daß die Nuſſen geſiegt haben. Ach, wenn ſie doch fämen!