Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

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noh an; doh fonnte ex niht mehr hier heraus fahren und ſo ſah i< ihn niht mehr. Es wax ein Ball in der Stadt, den auh die Prinzeſſinnen beſuchten. 4, Auguſt. Gegen 9 Uhx fuhr ih na<h Potsdam hinein, und ſobald der Vortrag aus war, kam der König gleih zu mix. Ih gab ihm eine ſchöne Taſſe mit dem Bild des Branden-= burger Thores auf dex Obertaſſe und dex Victoria, die uns die Franzoſen genommen hatten, und dem Bild von Culm auf der Untertaſſe, dazu einen Präſentirteller von Vermeil. Es war ein großes Diner in Potsdam. Der König iſ wunderbarer Weiſe ein ſchr viel ſ{<önerer Mann geworden! Wir aßen Alle in Sansfouci; der König wax ſehr gnädig und heiter. Leider aber war er heimlih in Berlin geweſen, hatte alle Vorkehrungen zu ſeinem Empfang zu oſtentatiös gefunden und Alles zu viel und zu ſ{hön; das Zeughaus, was ſo beſonders ſ{<ön verziert war, hat ex ganz abräumen und ſeines Shmuckes entkleiden laſſen und ſehr geſcholten. 5. Auguſt. Zh fuhr nah Berlin zurü> und wurde wahrhaft von Menſchen und Beſuchen aller Art belagert. 6. Auguſt. Prinzeß Solms kam an; man ſagt, daß ſie ſehr bald den Herzog von Cumberland heirathen wird. 7. Auguſt. Um 9 Uhx Morgens hielt der König ſeinen Einzug; alle Truppen, auch die ruſſiſchen, bildeten Spalier. Dann war Gottesdienſt. Um 11 Uhr ließ ih mi< auf's Schloß tragen, wo ein Diner von 300 Perſonen ſtattfand; um 3 Uhr war Alles